Lüdenscheid bis April 2024 vom Zugverkehr abgeschnitten: Bauarbeiten verzögern sich

Verzögerungen und Enttäuschung in Lüdenscheid

Lüdenscheid bleibt auf der Schiene für vier weitere Monate von der Außenwelt abgeschnitten. Laut der Deutschen Bahn verzögern sich Bau- und Modernisierungsarbeiten auf den Regionalbahnlinien RB25 und RB 52.Die Deutsche Bahn AG hat in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass der Zugverkehr erst ab dem 8. April 2024 wieder aufgenommen werden kann. Bürgermeister Sebastian Wagemeyer äußert sich enttäuscht und verärgert über diese erneute Verzögerung.

Lüdenscheider Bürgermeister: Enttäuschung über Kommunikationsprobleme

Wagemeyer zeigt sich enttäuscht darüber, dass die Stadt und die Bevölkerung erneut mehrere Monate auf die Wiederherstellung der Zugverbindung warten müssen. Insbesondere angesichts der bereits langen Zeit, in der zwischen Dortmund, Hagen und Lüdenscheid keine Züge fahren, sei dies eine belastende Situation für die Region.

Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer kritisiert die Verzögerung bei der Deutschen Bahn scharf.

© Archivbild, Steffen Schulte-Lippern

Gründe für die Verzögerungen auf den Bahnstrecken

Ursprünglich sollten die Züge zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember wieder auf beiden Linien fahren. Doch laut der Deutschen Bahn verzögern sich die Arbeiten an verschiedenen Stellen. Zwar stehe der Neubau der Volmebrücke in Brügge kurz vor dem Abschluss. Allerdings verzögerten weitere Bau- und Modernisierungsarbeiten die Freigabe beider Strecken um rund vier Monate. RB52 ((Lüdenscheid – Hagen – Dortmund) Am Ortsausgang von Hagen, im Stadtteil Eilpe, verläuft die Bundesstraße 54 über eine große Brücke. Weil die massive Schäden aufweist, ist das Bauwerk seit Ende September für den Verkehr gesperrt – und die darunter liegende Bahnstrecke ebenfalls. Für die Reparatur der Brücke ist der Landesbetrieb Straßen.NRW zuständig, der den Beginn der Arbeiten für Anfang 2024 angekündigt hat.

RB25 (Lüdenscheid – Gummersbach – Köln)

Auf der Strecke der RB25 (Lüdenscheid - Gummersbach - Köln) werden der Deutschen Bahn zufolge drei Brücken modernisiert. Bis Anfang Dezember sollen zwar die Bauarbeiten an einem Bauwerk in Kierspe abgeschlossen sein. In Engelskirchen jedoch liefen die Arbeiten an zwei Brücken, darunter ein Neubau, noch auf vollen Touren. Deswegen übt Sebastian Wagemeyer scharfe Kritik an der Kommunikation der Deutschen Bahn. Die Stadt Lüdenscheid kritisiert, dass die Deutsche Bahn offenbar erst kürzlich auf eine Presseanfrage geantwortet hat, dass Züge wie angekündigt zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember wieder nach Lüdenscheid und von dort ins Ruhrgebiet und Rheinland fahren sollten.

„Zu diesem Zeitpunkt muss die Bahn aber doch längst gewusst haben, dass dieser Zeitplan nicht zu halten sein würde“,

so Wagemeyer. Der Bürgermeister kritisiert ebenfalls, dass die Deutsche Bahn die Stadt Lüdenscheid erst am Dienstagmorgen (28.11.) über die erneuten Verzögerungen informiert hat.

„Ein vertrauensvoller und wertschätzender Umgang mit uns als betroffener Kommune sieht anders aus.“

wird der Bürgermeister in einer Pressemitteilung zitiert.

Zugverkehr seit Hochwasser im Sommer 2021 eingeschränkt

Die Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021 richtete verheerende Schäden an der Gleisinfrastruktur der Linie RB52 an. Davon betroffen war und ist vor allem der Streckenabschnitt zwischen Brügge und Rummenohl. Seitdem ist der Bahnverkehr in diesem Bereich komplett eingestellt. Im Sommer 2022 stellte sich zudem heraus, dass die Eisenbahnbrücke in Brügge durch das Hochwasser ebenfalls so gravierend beschädigt worden war, dass das Bauwerk für den Bahnverkehr komplett gesperrt werden musste. Auch zwischen Overath und Lüdenscheid fahren bereits seit Sommer 2022 keine Züge mehr. Die Bahn hat für beide Strecken einen Schienenersatzverkehr eingerichtet.