Lennebrücke in Nachrodt: dritter Pfeiler soll überprüft werden

Die Lennebrücke ist Nachrodt ist seit knapp zwei Wochen (23.02.) wieder für Autos einspurig befahrbar. Jetzt soll offenbar der dritte Pfeiler überprüft werden.

Eigentlich nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen befahrbar: die Lennebrücke in Nachrodt Wiblingwerde ist marode und muss neu gebaut werden.
© Radio MK / Thomas Ploeger

Brücke in Nachrodt seit zwei Wochen einspurig befahrbar

Die Lennebrücke in Nachrodt ist seit dem 23. Februar wieder für Autos einspurig befahrbar. Nach einem Brückenschaden im Januar musste die wichtige A45-Ausweichroute für mehrere Wochen voll gesperrt werden. In dieser Woche soll nun der dritte Pfeiler der Brücke auf seine Stabilität geprüft werden.

Taucher untersuchen Brückenpfeiler

Dazu werden am Mittwoch (06.03.) Taucher das Fundament des Pfeilers untersuchen. Das bestätigte uns ein Sprecher von Straßen.NRW. Dabei sollen unter anderem auch hochauflösende Unterwasseraufnahmen helfen. Sollte der Pfeiler in Ordnung sein, könnten die Lkw-Sperrung demnach aufgehoben und die Brücke wieder für den gesamten Verkehr freigegeben werden. Falls der Pfeiler jedoch beschädigt ist, müsste er – wie bereits der erste Pfeiler – mit Spezialbeton stabilisiert werden.

Erneute Vollsperrung der Lennebrücke in Nachrodt möglich

Doch es gibt auch noch ein drittes Szenario: Nämlich dann, wenn die Schäden so enorm sind, dass sie auch die Stabilität der gesamten Brücke gefährden. Dann müsse laut Straßen NRW die Brücke wieder komplett gesperrt werden, bis die Arbeiten am letzten Pfeiler abgeschlossen sind. Diese könnten frühestens in der nächsten Woche starten.

Jetzt soll offenbar auch der dritte Pfeiler der Lennebrücke in Nachrodt untersucht werden. © Radio MK | Thomas Ploeger
Jetzt soll offenbar auch der dritte Pfeiler der Lennebrücke in Nachrodt untersucht werden.
© Radio MK | Thomas Ploeger

Aktueller Stand für Neubau der Lennebrücke

Parallel laufen auch die Arbeiten für einen notwendigen Neubau der Brücke im Hintergrund weiter. Aktuell werden laut Straßen NRW Bürgereinwende geprüft, sodass die Bezirksregierung Arnsberg noch in diesem Jahr einen Planfeststellungsbeschluss erteilen könnte. Mehr Informationen und den aktuellen Stand zur Entwicklung des Neubaus, könnt ihr auch auf der Internetseite von Straßen.NRW nachlesen.

Häufig gestellte Fragen zur Lennebrücke in Nachrodt-Wiblingwerde

Warum musste die Lennebrücke kurzzeitig gesperrt werden?

Die Lennebrücke wurde 1850 erbaut und galt schon seit Jahren als reparaturbedürftig. Am 26. Januar 2024 musste sie wegen erheblicher Schäden an den Pfeilern umgehend gesperrt werden. Grund dafür sind Risse, die beim Hochwasser im Dezember entstanden sind. Seitdem versuchen Taucher die beschädigten Pfeiler mit Spezialbeton zu stabilisieren. Weil die Brücke dem sanierten zweiten Pfeiler bereits genug Stabilität aufwies, wurde sie zwei Wochen später wieder für den Teilverkehr unter 3,5 Tonnen freigegeben. Witterung und Pegelstand der Lenne hatten aber immer wieder zu Verzögerungen der Untersuchung des letzten Pfeilers geführt. Diese soll nun in dieser Woche stattfinden. (Quelle: Straßen.NRW)

Warum muss die Lennebrücke neugebaut werden?

Der Neubau der Lennebrücke ist nötig geworden, da die bestehende Lennebrücke bereits heute nur noch im Einrichtungsverkehr befahrbar ist. Eine Sanierung unter Verkehr ist aufgrund der heutigen Sicherheitsvorschriften über eine einseitige Sperrung nicht mehr möglich und eine langfristige Vollsperrung des Lennetals kommt wegen der Verkehrsbelastung und der langen Umleitungsstrecke nicht in Frage. Für die Lennebrücke erfolgt daher eine Neuplanung in einer neuen Lage. Eine Erhöhung der Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmenden sowie die Entschärfung der bestehenden Abflussbehinderungen werden Ergebnis des Neubaus sein. (Quelle: Straßen.NRW)

Wie ist der aktuelle Stand zum Neubau?

Das Planfeststellungsverfahren wurde am 9. März 2022 von der Bezirksregierung Arnsberg als Planfeststellungsbehörde eingeleitet. [...] Die Planunterlagen lagen in der Zeit von 14.3.2022 bis einschließlich 13.4.2022 bei der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde zur allgemeinen Ansicht aus. Alle Personen, deren Belange durch das Vorhaben berührt sind, konnten bei der Bezirksregierung Arnsberg oder bei der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde Einwendungen zu dem Vorhaben erheben. Die Einwendungen wurden den Vorhabenträgern zur Gegenäußerung zugeleitet. Dort wird aktuell eine fachlich fundierte und rechtlich belastbare Synopse als Gegenäußerung zu den Einwendungen und Stellungnahmen erarbeitet. (Quelle: Straßen.NRW)

Was ist ein Planfeststellungsverfahren?

Aufgrund rechtlicher Vorgaben dürfen neue Bundes-, Landes- und Kreisstraßen nur gebaut werden, wenn der aus Zeichnungen, Berechnungen und Erläuterungen bestehende Plan vorher festgestellt ist. Dazu wird ein Verwaltungsverfahren in Form eines Planfeststellungsverfahrens durchgeführt.

Zweck der Planfeststellung ist es, alle für den Bau oder die Änderung eines Bauvorhabens relevanten rechtlichen Sachverhalte zu prüfen und das Bauvorhaben mit den berührten öffentlichen Interessen und privaten Belange gegeneinander und untereinander abzuwägen und widerstrebende Interessen auszugleichen, ohne dass es noch weiterer öffentlicher Verfahren oder Zustimmungen anderer Behörden bedarf. Der Planfeststellungsbeschluss ersetzt demnach alle nach anderen Rechtsvorschriften notwendigen öffentlich-rechtlichen Genehmigungen, Erlaubnisse, Bewilligungen und Zustimmungen und ist Voraussetzung für die Enteignung und die vorläufige Besitzeinweisung. (Quelle: Straßen.NRW)