SIHK fordert Masterplan für Infrastruktur im Märkischen Kreis

Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) hat in ihrer Sommersitzung ein klares Zeichen gesetzt: Die Verkehrsinfrastruktur in der Region muss dringend verbessert werden.

© Radio MK / Symbolbild

Kaputte Straßen sind Gefahr für die Wirtschaft in der Region

Seit der A45 Sperrung bei Lüdenscheid gibt es viel mehr Verkehr auf den Straßen im Märkischen Kreis. Das hinterlässt Spuren - viele Straßen weisen erhebliche Schäden auf und Schlaglöcher sind eher die Regel als die Ausnahme. SIHK-Präsident Ralf Stoffels betont:

„Eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur ist für den Wirtschaftsstandort von entscheidender Bedeutung. Wir können nicht arbeiten, wenn die Betriebe dauerhaft von wichtigen Verkehrsanbindungen abgeschnitten sind und Verkehrswege immer wieder von neuen Sperrungen, Ausfällen oder langwierigen Einschränkungen betroffen sind.“

Die SIHK zu Hagen fordert deshalb die Erstellung eines umfassenden Masterplans zur Sanierung des regionalen Verkehrsnetzes.

Märkischer Kreis: SIHK fordert umfassenden Masterplan

„Die Bundes-, Landes- und Kommunalstraßen in der Region werden seit der Vollsperrung der A 45 über Gebühr belastet. Wenn die neue Brücke im Jahr 2026 eröffnet wird, muss sofort ein umfassendes Sanierungsprogramm der untergeordneten Verkehrsinfrastruktur starten. Dafür müssen Bund und Land bereits jetzt mit den Planungen beginnen,“

erklärt Präsident Stoffels. Auch Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer unterstützt die Forderung. Bürgermeister Wagemeyer betonte, dass erst dann die gesamten Umleitungsstrecken nachhaltig saniert werden könnten. Es dürfe nicht sein, dass möglicherweise erst 2026 bei Eröffnung der neuen Brücke mit den Planungen begonnen werde. Der Lüdenscheider Bürgermeister vermutet, dass der Druck der Bürger bei der Landesregierung für mehr Motivation sorgen könnte. 

Gesperrte A45 bei Lüdenscheid schadet Wirtschaft im Märkischen Kreis weiterhin

Die Sperrung der A45 bei Lüdenscheid schädigt die Wirtschaft im Märkischen Kreis immer stärker. Auch das wurde beim Wirtschaftsgespräch der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer am Abend in Herscheid noch einmal deutlich. Geringere Umsätze, weniger Investitionen und weniger Fachkräfte benachteiligen märkische Firmen im Vergleich zum Umland. Eine Unternehmerin berichtete, dass manche Spediteure ihre Preise um 50 Prozent angehoben haben oder gar nicht mehr in den Kreis liefern wollen. Diese Entwicklung verschärft die wirtschaftliche Lage der Firmen im Märkischen Kreis.

Ruf nach Förderungen und Entlastungen

Förderungen für Firmen im Märkischen Kreis müssten daher sehr viel weiter gehen als bisher und mit den Coronahilfen vergleichbar sein, hieß es beim Gespräch. Diese Entlastungen sollten allem ohne langfristige Gesetzesverfahren möglich sein, um schnell und effektiv zu helfen.

Südwestfalen: Kritik an Kürzungen des Etats der Autobahn GmbH

Ein weiteres Anliegen der SIHK ist die aktuelle Diskussion über die Kürzungen des Etats der Autobahn GmbH. „Die aktuell diskutierten Kürzungen des Etats der Autobahn GmbH sind ein absoluter Irrweg. Das darf nicht passieren,“ führt Präsident Stoffels weiter aus. Die SIHK zu Hagen macht deutlich, dass die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Südwestfalen höchste Priorität hat. Ein umfassender Masterplan und die Vermeidung von Budgetkürzungen sind entscheidende Schritte, um die wirtschaftliche Zukunft der Region zu sichern. Die Mitglieder der SIHK-Vollversammlung appellieren an Bund und Land, jetzt die notwendigen Planungen und Maßnahmen in die Wege zu leiten. / RaK/DoP

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