Märkischer Kreis begrüßt Änderungen im Landesentwicklungsplan

Der Landesentwicklungsplan (LEP) in NRW steht auf dem Prüfstand. Auch der Märkische Kreis hat jetzt seine Stellungnahme zu den geplanten Änderungen verfasst und sieht darin sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Region.

© Märkischer Kreis / Guido Raith

Mehr Entwicklungsmöglichkeiten für kleine Orte im Märkischen Kreis

Die Überarbeitung des LEP schafft neue Chancen für den ländlichen Raum. Besonders kleinere Orte könnten von den geplanten Lockerungen profitieren. Künftig sollen auch kleinere Ortschaften Entwicklungsflächen erhalten können – unabhängig vom aktuellen Bevölkerungswachstum. Das ermöglicht wichtige Klimaanpassungsmaßnahmen, wie etwa Umsiedlungen aus hochwassergefährdeten Lagen.

Walderhalt im Märkischen Kreis: Mehr Schutz trotz Lockerung

Obwohl das Ziel „Walderhalt und Waldinanspruchnahme“ im LEP zukünftig nur noch als Grundsatz formuliert wird, bleibt der Schutz der Wälder für den Märkischen Kreis ein zentrales Anliegen. Die Wälder im Märkischen Kreis sind stark vom Klimawandel betroffen – das zeigt eine aktuelle Analyse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt auf Basis von Satellitenbildern. Künftig dürfen Waldflächen nur noch unter strengen Voraussetzungen für Bebauungen genutzt werden. Das sorgt für mehr Planungssicherheit und schützt wichtige Ökosysteme. Brachflächen sollen künftig nicht mehr auf den Siedlungsflächenbedarf angerechnet werden. Das klingt zunächst gut für eine flächensparende Entwicklung. In der Praxis zeigen sich jedoch große Probleme: Viele dieser Flächen im Märkischen Kreis sind durch Altlasten, Hochwassergefahren und ungünstige Lagen in engen Tallagen schwer nutzbar. Der Kreis fordert deshalb eine realistische Bewertung dieser Flächen.

Freiflächen-Photovoltaik: Märkischer Kreis fordert flexible Regelungen

Auch die geplante Steuerung von Freiflächen-Photovoltaik nach Erreichungsgrenzen wird grundsätzlich unterstützt. Die Anzahl der Photovoltaik-Anlagen in deutschen Städten hat sich in den letzten fünf Jahren erheblich verändert, und der Märkische Kreis ist dabei keine Ausnahme. Allerdings müssen nach Ansicht des Märkischen Kreises genügend Flächen zur Verfügung bleiben, um die Energiewende langfristig erfolgreich zu gestalten.

Auch auf freien Flächen entstehen immer mehr Photovoltaik-Anlagen. So wie hier entlang der A46. © Radio MK/Lia Staniewski
Auch auf freien Flächen entstehen immer mehr Photovoltaik-Anlagen. So wie hier entlang der A46.
© Radio MK/Lia Staniewski

Landwirtschaft und Gewerbe müssen in Balance bleiben

Der Märkische Kreis sieht die geplante Ausweisung landwirtschaftlicher Kernräume grundsätzlich positiv. Dennoch müsse es möglich bleiben, bei dringendem Bedarf auch neue Gewerbe- und Industrieflächen auszuweisen, insbesondere bei standortgebundenen Projekten.

(DoP)

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