
Nachhaltiges Abfallmanagement im Krankenhaus in Lüdenscheid
Die Märkischen Kliniken in Lüdenscheid setzen ein Zeichen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Mit dem Projekt „Zero Waste“ will das Klinikum Ressourcen schonen, Kosten senken und die Abfallbilanz deutlich verbessern.
„Ressourcen statt Restmüll – das ist unser Leitgedanke. Mit Zero Waste wollen wir zeigen, dass verantwortungsvolles Handeln im Krankenhausalltag möglich ist und wir einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten können“, betont Dr. Thorsten Kehe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Märkischen Kliniken.
13 Kilo Müll pro Bett und Tag in deutschen Kliniken
Der Handlungsbedarf ist groß: In deutschen Krankenhäusern fallen täglich durchschnittlich 13 Kilogramm Abfall pro Bett an. Rund ein Viertel davon gilt als Sondermüll. Mit Zero Waste sollen Wertstoffe künftig besser getrennt und nutzbare Materialien zurück in den Kreislauf geführt werden. Das spart nicht nur Kosten bei der Entsorgung, sondern eröffnet auch zusätzliche Einnahmemöglichkeiten durch Recycling, so die Märkischen Kliniken. Um Nachhaltigkeit im Alltag fest zu verankern, haben die Märkischen Kliniken eine zentrale E-Mail-Adresse eingerichtet. Dort können Mitarbeitende Vorschläge einreichen, die von einer internen Klimaschutzgruppe geprüft werden.
Langfristige Maßnahmen für Klimaschutz bei Märkischen Kliniken
Die Märkischen Kliniken können bereits auf zahlreiche Maßnahmen im Bereich Energie und Umwelt verweisen. Schon seit 2011 tragen sie das BUND-Gütesiegel für energiesparende Kliniken. Durch die Sanierung der energierelevanten Gebäudetechnik – darunter Raumluftklimatisierung und Wärmeversorgung – sowie den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien wurde der CO₂-Ausstoß um mehr als ein Viertel reduziert. Zudem beteiligen sich die Märkischen Kliniken am bundesweiten Netzwerk KLIK green, das von der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert wird. Ziel ist es, deutschlandweit 100.000 Tonnen Kohlendioxid einzusparen.
Märkische Kliniken in finanzieller Schieflage
Die Maßnahmen ändern jedoch nichts an einer negativen Finanzprognose. Die Märkischen Kliniken rechnen in den Jahren 2025 und 2026 mit einem Defizit von insgesamt fast 26 Millionen Euro. Dieses Defizit soll vollständig durch Vermögen der Märkischen Kommunalen Wirtschafts-GmbH (MKG) getragen werden, sodass die Städte und Gemeinden keine zusätzlichen finanziellen Einbußen hinnehmen müssen.
Autor: Daniel Brocke