LWL: Mehr als 255 Millionen Euro Ausgaben im Märkischen Kreis

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im vergangenen Jahr rund 255 Millionen Euro im Märkischen Kreis ausgegeben.

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Der Märkische Kreis als LWL-Mitglied zahlte im selben Jahr einen Mitgliedsbeitrag von rund 114,6 Millionen Euro (2020: 111 Millionen Euro) an den Kommunalverband. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einzahlung stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln. Das erklärten jetzt die in der LWL-Landschaftsversammlung vertretenen Abgeordneten aus dem Märkischen Kreis, Marco Voge, Detlef Seidel, Gabriele Stange, Wolfgang Rothstein, Denis Potschien und Arne Hermann Stopsack. Die Corona-Krise habe der LWL bisher zwar gut überstanden, so die Abgeordneten weiter. Die hohe Inflationsrate und die Folgen aus dem Krieg in der Ukraine würden aber gerade die kommunalen Haushalte und damit auch den LWL in Zukunft belasten, weil die Ausgaben für die Betreuung von Menschen mit Behinderungen oder Kinder und Jugendliche aus den Kriegsgebieten stiegen.

Größter Teil der Ausgaben: Soziales

Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben behinderte und pflegebedürftige Menschen. Insgesamt flossen 139,6 Millionen Euro in diese sozialen Aufgaben zum Märkischen Kreis. Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, wie es das Bundesteilhabegesetz fordert.

Zu einem selbstbestimmten Leben gehört auch das Wohnen in den eigenen vier Wänden: Der LWL fördert daher das ambulant betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben in besonderen Wohnformen (früher: Wohnheim). Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband deshalb 2.546 (2020: 2.465) Menschen im Märkischen Kreis dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können.

2021 zahlte der LWL im Märkischen Kreis für 914 (2020: 924) Wohnheimplätze ("besondere Wohnformen"). Außerdem finanzierte er 1.810 (2020: 1.753) Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit wesentlicher Behinderung. Betriebe, die - gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl - zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen, entrichten eine Ausgleichsabgabe. Aus diesen Mitteln investierte das LWL-Inklusionsamt Arbeit im vergangenen Haushaltsjahr rund 2,1 Millionen Euro (2020: 2,2 Millionen), um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten. 452 (2020: 439) Kinder mit Behinderung aus dem Märkischen Kreis besuchten 2021 einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL. Rund 4,1 Millionen Euro (2020: 4 Millionen) zahlte der Landschaftsverband dafür, dass 536 (2020: 499) behinderte Kinder zusammen mit ihren Altersgenoss:innen ohne Behinderung eine Regel-Kindertageseinrichtung besuchen konnten.

An Entschädigungsleistungen zahlte das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht 2021 im Märkischen Kreis rund 3,8 Millionen Euro (2020: 3,9 Millionen Euro). Zu den Leistungsempfänger:innen gehörten unter anderem Kriegsopfer und Hinterbliebene. Bei Corona-bedingten Verdienstausfällen im Zusammenhang mit einer angeordneten Quarantäne, einem Tätigkeitsverbot oder aufgrund der Betreuung von Kindern entschädigte der LWL 2021 westfalenweit die Betroffenen mit 175 Millionen Euro.

Arbeitsplätze

Im Märkischen Kreis arbeiteten im vergangenen Haushaltsjahr 737 (2020: 744) Menschen im Dienst des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, unter anderem in der LWL-Klinik Hemer und in der LWL-Förderschule in Hemer.

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