Gerhardi Kunststofftechnik: Investor übernimmt insolventes Traditionsunternehmen aus Lüdenscheid

Der Automobilzulieferer Gerhardi Kunststofftechnik aus Lüdenscheid hat einen neuen Eigentümer. Die Investmentgesellschaft HF Opportunities (HFO) übernimmt die Vermögenswerte des Traditionsunternehmens und sichert damit die rund 1.000 Arbeitsplätze an den Standorten Lüdenscheid, Altena-Rosmart und Ibbenbüren. Gerhardi hatte im November 2024 Insolvenz angemeldet, ausgelöst durch Projektverzögerungen und die allgemeine Verunsicherung in der deutschen Automobilindustrie.

Die Übernahme von Gerhardi ist Teil der Buy-and-Build-Strategie der HFO, die auf die Restrukturierung und nachhaltige Stabilisierung mittelständischer Unternehmen spezialisiert ist. Nach der Insolvenz liegt der Fokus auf der Stabilisierung des Geschäftsmodells, Umsatzwachstum und der Integration von Synergien mit anderen Unternehmen im HFO-Portfolio. Ein erster Schritt ist die Eingliederung des baden-württembergischen Zulieferers freeglass in die Gerhardi Kunststofftechnik. Gemeinsam sollen neue Geschäftsfelder im Bereich Kunststoff- und Oberflächentechnologie erschlossen werden.

Gerhardi Kunststofftechnik wurde 1796 in Lüdenscheid gegründet und zählt heute zu den führenden Entwicklungspartnern für hochpräzise Kunststoffbauteile im Fahrzeuginnen- und -außenbereich. Zu den Kunden gehören renommierte Automobilhersteller wie die Mercedes-Benz Group AG, für deren elektrifizierte C-Klasse-Modelle Gerhardi den verchromten Kühlergrill produziert. Die neuen Eigentümer betonen, dass Gerhardi ein wichtiger Player in der deutschen Automobilzulieferung bleibt. Mit gezielter Unterstützung und Investitionen soll das Unternehmen langfristig stabilisiert und weiterentwickelt werden.