EU lockert Wolfsschutz – Situation im Märkischen Kreis

Wölfe sorgen auch im Märkischen Kreis für Diskussionen. Jetzt hat das EU-Parlament entschieden, den Schutzstatus zu senken – mit Zustimmung aus Südwestfalen. So präsent ist der Wolf bei uns:

Ein Wolf im Schnee.
© Märkischer Kreis

EU-Parlament senkt Schutzstatus für Wölfe

Das Europäische Parlament hat beschlossen, den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ zu senken. Ziel ist es, den EU-Mitgliedsstaaten mehr Handlungsspielraum zu geben, etwa beim Abschuss einzelner Tiere. Die Änderung gilt als sicher, muss aber noch von den Mitgliedsländern offiziell bestätigt werden.

EU-Beschluss mit Folgen für den Märkischen Kreis

Auch im Märkischen Kreis gibt es immer wieder Meldungen von Wolfsrissen. Der südwestfälische Europaabgeordnete Peter Liese hatte die Änderung angestoßen und begrüßt die Entscheidung: „Das ist eine gute Nachricht für die Menschen im ländlichen Raum und besonders für Weidetierhalter“, sagte er. Bei uns im Märkischen Kreis ist der Wolf seit rund 2 Jahren präsent. Seitdem hat sich eine erste Wölfin mit der Kennung "GW2856f" angesiedelt und die Region seither offiziell zum Wolfsgebiet gemacht. Die Zahl der Wolfsrisse ist in den vergangenen Monaten auch in der Region gestiegen. Die Bundesregierung plant, die neue Einstufung zeitnah in nationales Recht zu übertragen – so steht es bereits im Koalitionsvertrag.

Zwei Wölfe in der Nacht – aufgenommen von einer Wildtierkamera im Märkischen Kreis. Sichtungen wie diese nehmen auch in unserer Region zu.
Zwei Wölfe in der Nacht – aufgenommen von einer Wildtierkamera im Märkischen Kreis. Sichtungen wie diese nehmen auch in unserer Region zu.© Märkischer Kreis
Zwei Wölfe in der Nacht – aufgenommen von einer Wildtierkamera im Märkischen Kreis. Sichtungen wie diese nehmen auch in unserer Region zu.
© Märkischer Kreis

Situation des Wolfes im Märkischen Kreis - So viele Angriffe gab es 2024

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen berichtet in seiner Statistik der gemeldeten Nutztierfälle für das Jahr 2024 von elf gemeldeten Angriffen im Märkischen Kreis, die nachweislich eindeutig dem Wolf zugeordnet werden konnten. Dabei wurden insgesamt 44 Tiere getötet, verletzt oder verschleppt - allesamt Schafe. Besonders auffällig: in allen Fällen war ein entsprechender Grundschutz nicht vorhanden, z.B. in Form von 90 cm oder 106 cm hohen elektrifizierten Zäunen, dem Einsatz von Herdenschutzhunden sowie der nächtlichen Unterbringung in Stallungen.

Wie reagiert der Märkische Kreis auf die zunehmenden Wolfsrisse?

Die untere Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises hat nun ein spezielles Team aufgestellt, das sich mit der Präsenz des Wolfs beschäftigt. Ihr Ziel ist es herausfinden, wie viele Wölfe im Kreis unterwegs sind und wo sie sich bevorzugt aufhalten. Zur Beobachtung der Wölfe werden auch Wildkameras eingesetzt. So konnten bereits hunderttausende Aufnahmen gesammelt und analysiert werden. Die Kameras liefern wichtige Hinweise über den Wolf und sein Verhalten. Diese Informationen sollen dabei helfen, den Wolf besser zu verstehen. Wer selbst Fotos oder Hinweise zu den Wölfen im Märkischen Kreis hat, kann zur Arbeit beitragen. Beim Märkischen Kreis können Hinweise, Fotos und Videos unter "wolf@maerkischer-kreis.de" weiterhin zugesendet werden. Wolf-Sichtungen sollten möglichst zeitnah übermittelt werden. Die Informationen werden dann an das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima NRW weitergeleitet.

(DoP)

Weitere Meldungen