Der Märkische Kreis ist jetzt Wolfsgebiet

Der Märkische Kreis ist ab sofort Teil des neu ausgewiesenen Wolfsgebiets "Märkisches Sauerland". Was das für Weidetierhalter bedeutet.

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Herdenschutzma´ßnahmen im Märkischen Kreis können gefördert werden

Der Märkische Kreis (MK) bietet ab sofort Fördermöglichkeiten für Weidetierhalter, die Herdenschutzmaßnahmen benötigen. Dies erfolgt im Rahmen der Integration des Märkischen Kreises in das neue Wolfsgebiet Märkisches Sauerland. Diese Entwicklung eröffnet Chancen für Schäfer und andere Tierhalter, die Kosten für Elektrozäune oder Herdenschutzhunde vom Land Nordrhein-Westfalen (NRW) erstattet zu bekommen.

Das neu ausgewiesene Wolfsgebiet Märkisches Sauerland erstreckt sich über eine Fläche von über 2000 Quadratkilometern und erstreckt sich auch auf benachbarte Kreise. Ein Gebiet wird als Wolfsgebiet definiert, sobald dasselbe Tier innerhalb von sechs Monaten mehrfach nachgewiesen wurde.


Erweiterung der Herdenschutz-Förderung im Märkischen Kreis

Das Land Nordrhein-Westfalen verstärkt seine Förderangebote im Bereich Herdenschutz. Fast die Hälfte der Landesfläche ist nun förderfähig, um Weidetierhaltungen sicher vor Wolfsübergriffen zu gestalten. Das Umweltministerium hat hierfür die Fördergebiete "Märkisches Sauerland" und "Dümmer-Geest-Niederung" neu ausgewiesen und die frühere Förderkulisse rund um Schermbeck erweitert. Letztere umfasst nun als Fördergebiet "Westmünsterland," inklusive einer Pufferzone, eine Fläche von mehr als 4.000 Quadratkilometern. Umweltminister Oliver Krischer betonte:

"In Nordrhein-Westfalen werden wir die Wolfsverordnung und die Herdenschutz-Förderung zeitnah weiterentwickeln und praxisgerechtere Regelungen schaffen. Die Unterstützung der Schäferinnen und Schäfer beim Herdenschutz hat oberste Priorität. Daher haben wir die Förderangebote vorzeitig ausgebaut, um Tierhalter beim Herdenschutz zu unterstützen."

In den Fördergebieten werden bis zu 100 Prozent der Kosten für investive Herdenschutzmaßnahmen gefördert. Dies schließt unter bestimmten Voraussetzungen neben Zäunen auch die Anschaffung und Ausbildung von Herdenschutzhunden ein. Großräumige Pufferzonen ermöglichen ebenfalls die Förderung von Herdenschutzzäunen. Für das Jahr 2023 stehen bis zu zwei Millionen Euro gemäß den Förderrichtlinien für den Herdenschutz zur Verfügung. Informationsveranstaltungen in den neuen Fördergebieten sollen Tierhalter über Herdenschutzmaßnahmen und Förderangebote informieren

MK: Praxisgerechte Lösungen im Umgang mit problematischen Wölfen

Minister Krischer betonte die Notwendigkeit praxisgerechter Regelungen im Umgang mit problematischen Wölfen und begrüßte die Bundesinitiative in dieser Hinsicht. Einzelne Tiere zeigten eine hohe Geschicklichkeit im Überwinden von Herdenschutzmaßnahmen, was Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Wolfakzeptanz erfordere. Die Ausweisung von Fördergebieten für die Herdenschutzförderung erfolgt, wenn Wölfe in einer Region mehrfach nachgewiesen wurden und ein Territorium gebildet haben. Im Monitoringjahr 2022/2023 wurden in Nordrhein-Westfalen fünf besetzte Wolfsterritorien registriert. Damit lebt in Nordrhein-Westfalen etwa ein Prozent des deutschlandweiten Wolfsbestandes. Es wird davon ausgegangen, dass sporadisch einzelne durchwandernde Wölfe auftreten, die zeitweise in Nordrhein-Westfalen verbleiben.

Informationen zu den neuen Fördergebieten

Detaillierte Informationen und Karten zu den neuen und bestehenden Fördergebieten findet ihr unter: Wolf NRW

Westmünsterland: Das Fördergebiet Westmünsterland (1.661 km²) hat inklusive der Pufferzone eine Gesamtgröße von 4.090 km² und umfasst Flächen in den Kreisen Borken, Coesfeld, Kleve, Recklinghausen, Wesel sowie den kreisfreien Städten Bottrop, Duisburg, Gelsenkirchen und Oberhausen. Erstmalig sind die Städte Coesfeld und Dülmen Bestandteil des Fördergebiets.

Märkisches Sauerland: Das Fördergebiet Märkisches Sauerland hat eine Größe von 775 km², und die Pufferzone erstreckt sich über eine Fläche von 1.299 km². Die Flächen liegen in den Kreisen Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Oberbergischer Kreis, Kreis Olpe und der kreisfreien Stadt Hagen.

Dümmer-Geest-Niederung: Dieses Fördergebiet wurde ausgewiesen, da sich in Niedersachsen unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen drei Wolfsterritorien etabliert haben. Das Fördergebiet umfasst eine Fläche von 515 km² und zusammen mit der angrenzenden Pufferzone von weiteren 636 km² den gesamten Kreis Minden-Lübbecke.

Mehr Infos

Aktuelle NRW-spezifische Daten zum Thema Wolf, einschließlich regionaler Nachweise von Wölfen, sind auf dem Wolfsportal im Internet verfügbar. Das Umweltportal NRW bietet die Möglichkeit, sich über neue Wolfsnachweise per E-Mail oder SMS informieren zu lassen: Umweltportal NRW. Die Landwirtschaftskammer NRW bietet kostenfreie Herdenschutzberatung für Präventionsmaßnahmen an: Herdenschutzberatung.