Demo in Letmathe gegen Gänse-Abschuss ohne Erfolg

Der Protest der Tierschützer vor der Sitzung des Stadtrats hat die Politiker nicht umstimmen können: Der Stadtrat hat in seiner anschließenden Sitzung an der Möglichkeit festgehalten, die Tiere als letztes Mittel durch einen Berufsjäger abschießen zu lassen. Ein Antrag der Grünen, davon abzusehen, scheiterte nach intensiver Diskussion.

Vor dem Sitzungs-Ort, dem Saalbau-Letmathe, hatte zuvor die Tierschutzorganisation PETA öffentlichkeitswirksam gegen die mögliche Bejagung demonstriert - und symbolisch die Tötung einer Gans nachgestellt. PETA fordert statt einer möglichen Bejagung langfristige und tierfreundliche Lösungen wie das sogenannte Gelege-Management – dabei werden Gänseeier entnommen oder behandelt, um die Vermehrung zu verhindern. Auch das wollte die Stadtverwaltung - darf es aber nicht.

Die Stadt Iserlohn sieht in der zunehmenden Gänsepopulation erhebliche hygienische Probleme: Der Gänsekot gefährdet demnach die Wasserqualität des Seilersees, die Gesundheit von Kindern auf dem Uferspielplatz - und auch den Betrieb des an den Seilersee angrenzenden Freibades Schleddenhof. Bisherige Maßnahmen wie das Wachsenlassen von Ufergras oder Fütterungsverbote haben nach Angaben der Stadt nur bedingt Wirkung gezeigt. Der Märkische Kreis hatte vor kurzem Grünes Licht für die Jagd auf die sich extrem vermehrenden Nil- und Kanadagänse am Iserlohner Seilersee gegeben - als letzte Option. Laut Stadt hat sich die Kanadaganspopulation am Seilersee zuletzt wieder erhöht. So wurden im Juni diesen Jahres 75 Kanadagänse gezählt. Zum selben Zeitpunkt im vergangenen Jahr waren es 53 Kanadagänse. Bei den Nilgänsen gab es dagegen einen leichten Rückgang. Demnach waren es im Juni 2024 noch 20 Tiere. In diesem Jahr wurden lediglich 15 Nilgänse gezählt.

Dass der Gänsekot ein Problem ist, ist bekannt. Die Menge am Seilersee wirkt enorm. Doch wie viel Kot hinterlässt eine Gans tatsächlich? Radio MK-Reporter Dominik Pfeiffer hat sich das genauer angeschaut.

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