Aggressive Insekten: Warum Wespen gerade so sehr nerven

Wespen verhalten sich im Spätsommer anders. Deswegen kommt es häufiger zum Kontakt mit Menschen. Wir erklären das Phänomen und geben Tipps, wie ihr Euch gegen sie und deren Stiche schützen könnt.

© Radio MK / Dominik Pfeiffer

Wespenernährung erklärt - ab jetzt nur Süßes

Zwischen Mitte und Ende August, zu Beginn des Spätsommers, beginnen viele Wespen ihren Speiseplan umzustellen. Bisher standen Proteine, wie z.B. aus Fleisch auf der Liste ganz oben. Denn das brauchen die Wespenlarven, um zu wachsen. Dafür versorgen diese die Arbeiterwespen im Gegenzug mit Zuckerwasser. Da es jetzt aber fast keine Larven mehr gibt, müssen sich die Wespen selbst um ihre Lieblingsspeise kümmern - und kommen so auf den süßen Trichter. Generell kommt hinzu, dass Wespen stechfreudiger sind, als ihre geflügelten Kollegen wie Hummeln oder Bienen. Also ein Zusammenkommen mehrerer Umstände, die das Zusammenleben mit uns Menschen im Spätsommer erschwert.

Mehr Wespen im Märkischen Kreis

Dass es in diesem Jahr vergleichsweise mehr Wespen gab, liegt am milden Winter und an fehlenden Frosttagen im Frühling, sagte uns der Schädlingsbekämpfer Marco Zydek aus Nachrodt-Wiblingwerde. Durch das milde Wetter gab es deutlich mehr andere Insekten und dadurch auch mehr Futter für die Larven der Wespenkönigin. Auf diese Weise konnten mehr Wespen ernährt und großgezogen werden.

Tipps im Umgang mit Wespen

Schwirrt eine Wespe um euch rum, solltet ihr ein paar Dinge beachten, um nicht gestochen zu werden. Das wichtigste zuerst: keine Panik. Durch Schläge oder Ähnliches werden die Wespen gereizt und stechen zu. Zudem solltet ihr süßes Essen und Getränke abdecken und am besten einen Strohhalm zum Trinken nutzen. Auch das Mund abwischen nach dem Essen ist sinnvoll, damit die Tiere nicht an die Reste gehen wollen. Hausmittel haben laut dem Experten keinen Effekt darauf, dass sich die Wespen einen anderen Platz für ihr Nest suchen. Wichtig: Wespen stehen unter Schutz und dürfen nicht gestört oder getötet werden. Nur ein Fachmann darf unter Umständen Nester entfernen. Solltet ihr also ein Nest bei euch haben, wendet euch an einen Kammerjäger.

Weitere Tipps der Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises

Was ihr tun müsst, um nicht gestochen zu werden? Dazu gibt die Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises noch folgende Tipps:

Auf intensive Parfüms, Cremes oder Rasierwasser verzichten: Der Duft lockt Wespen an. Sinnvoll ist auch das Anbringen von Insektenschutzgittern insbesondere vor Kinder- und Schlafzimmerfenstern sowie am Küchenfenster. So können auch die nachtaktiven Hornissen davon abgehalten werden, bei Dunkelheit in beleuchtete Räume zu fliegen. Ist man doch einmal gestochen worden, kann eine sofort auf den Stich aufgelegte frisch aufgeschnittene Zwiebel Linderung bringen. Die Arbeiterinnen der meisten Wespenarten sterben bereits gegen Ende des Hochsommers, nur die Völker der Gemeinen sowie der Deutschen Wespe bleiben bis weit in den Oktober hinein bestehen. Eine Jungkönigin überwintert und beginnt im nächsten Frühjahr mit einem neuen Nest. Für Fragen und weitere Informationen rund um Wespen und Hornissen können sich Interessierte an die Untere Naturschutzbehörde beim Märkischen Kreis (Tel. 02351 / 966-6379 oder 966-6400) sowie an die Stadt Iserlohn wenden.

Eure Ratschläge aus dem Märkischen Kreis gegen nervige Wespen

Im Sommer vor vier Jahren wurden in Lüdenscheid insgesamt 13 Schüler von Wespen angegriffen und mussten ins Krankenhaus.

(DoP)

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