Wüst über Brückensperrung: „Keine persönlichen Versäumnisse"

Die gesperrte A 45 bei Lüdenscheid legt unsere gesamte Region lahm: Wer hat die Planungsfehler bei der Rahmedetalbrücke zu verantworten? Das ist nach einer dreieinhalbstündigen Sondersitzung des NRW-Verkehrsausschusses auch weiterhin unklar.

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Ministerpräsident Hendrik Wüst räumte Fehler im Vorfeld der Vollsperrung zwar ein, persönliche Versäumnisse aus seiner Amtszeit als Landesverkehrsminister wies er aber weit von sich. Wüst sagte, dass es aus heutiger Sicht falsch gewesen sei, dass der Neubau der Rahmedetalbrücke nicht mit oberster Priorität vorangetrieben worden ist. Dabei verwies er auch Experten, die den Zustand bei regelmäßigen Sicherheitsprüfungen über Jahre hinweg immer als unproblematisch bewertet hätten. Erst Laser-Scan-Untersuchungen hätten dann im November 2021 "erste dramatische Ergebnisse" geliefert, sagte die Chefin der Autobahn Westfalen GmbH. Elfriede Sauerwein-Braksiek. Klar ist nach dem Ausschuss auch: Es gibt immer noch keinen Termin für die Brückensprengung.

Verzögerung für Sprengung

So ist weiterhin nicht klar, wann die marode Brücke gesprengt werden kann. Das sagte die Direktorin der Autobahn Westfalen GmbH, Elfriede Sauerwein-Braksiek. Als Grund nannte sie zum einen das "Winterwetter", zum anderen muss demnach auch das Sprengkonzept überarbeitet werden. Ministerpräsident Hendrik Wüst räumte ein, dass es aus heutiger Sicht falsch gewesen sei, dass der Neubau der Rahmedetalbrücke nicht mit oberster Priorität vorangetrieben worden ist. Gleichzeitig wies er aber seine Verantwortung dafür zurück.

LKWs fahren von der gesperrten A45 ab
Durch die gesperrte Rahmedetalbrücke kommt es immer wieder zu langen Staus. Ein großes Pröblem für unsere heimische Wirtschaft.© Radio MK
Durch die gesperrte Rahmedetalbrücke kommt es immer wieder zu langen Staus. Ein großes Pröblem für unsere heimische Wirtschaft.
© Radio MK

LKW Fahrverbot

Den Anwohnern der überlasteten Umleitungsstrecken machte er Hoffnung und sagte: Wenn Lüdenscheid ein Lkw-Fahrverbot ausspricht, gibt es vom Land zusätzliche Polizeikräfte, die das kontrollieren sollen. Mit einem solchen Fahrverbot hatten sich gestern auch die Politiker im Lüdenscheider Haupt- und Verkehrsausschuss beschäftigt. Doch ein solches Verbot wäre nur auf den Bedarfsumleitungen umsetzbar; es gibt dafür weder ein Verkehrszeichen, noch ist klar definiert, was regionaler oder überregionaler LKW-Verkehr überhaupt bedeutet.

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