
Neubau von Wohnraum nicht ausreichend
Im Märkischen Kreis bleibt die Lage auf dem Wohnungsmarkt angespannt. Nach aktuellen Angaben der Industriegewerkschaft Bau wurden im vergangenen Jahr lediglich 600 neue Wohnungen im gesamten Kreisgebiet fertiggestellt. Das ist deutlich weniger als der tatsächliche Bedarf, den das Pestel-Institut in einer aktuellen Studie ermittelt hat. Demnach müssten jährlich mindestens 730 neue Wohnungen entstehen, um die Nachfrage zu decken und die angespannte Situation zu entschärfen.
Pestel-Institut: 1,2 Millionen Wohnungen fehlen in Westdeutschland
Die Problematik im Märkischen Kreis spiegelt einen bundesweiten Trend wider. Laut Pestel-Institut fehlen allein in Westdeutschland rund 1,2 Millionen Wohnungen. Besonders betroffen sind Ballungsräume, aber auch ländliche Regionen wie der Märkische Kreis geraten zunehmend unter Druck. Die Studie des Instituts macht deutlich, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um die Wohnungsnot zu lindern. Steigende Baukosten, strenge Vorschriften und ein Mangel an Fördermitteln bremsen den dringend benötigten Neubau aus, heißt es in einer Mitteilung.
Forderungen nach mehr Förderung und gelockerten Bauvorschriften
Um die Wohnungsnot im Märkischen Kreis und bundesweit zu bekämpfen, fordern das Pestel-Institut und die IG Bau ein entschlossenes Handeln der Politik. Konkret schlagen sie vor, Bauvorschriften zu lockern und Fördermittel gezielter sowie effizienter einzusetzen. Nur so könne der Wohnungsbau beschleunigt und der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum gedeckt werden. Die Initiatoren der Studie sehen vor allem die Bundesregierung in der Pflicht, die Rahmenbedingungen für Investoren und Bauherren zu verbessern.
Auch steigende Mieten und der Verlust von Sozialwohnungen verschärfen die Wohnungsnot im Märkischen Kreis. Das Bündnis "Wir wollen wohnen" schlägt Alarm.
Autor: Manfred Uhl