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Die Industriegewerkschaft BAU fordert mehr Tempo beim Wohnungsbau.
© IG BAU / Florian Göricke
Die Industriegewerkschaft BAU fordert mehr Tempo beim Wohnungsbau.
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Wohnungsbau im Märkischen Kreis: IG BAU fordert mehr Tempo

Im Märkischen Kreis wurden 2024 knapp 600 neue Wohnungen gebaut. Die IG BAU fordert jetzt mehr Tempo beim Wohnungsbau – günstiger, einfacher und mit mehr Sozialwohnungen.

Veröffentlicht: Dienstag, 10.06.2025 09:44

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IG BAU: Märkischer Kreis braucht Wohnungsbau-Offensive

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Im vergangenen Jahr wurden im Märkischen Kreis 594 neue Wohnungen gebaut. Die IG BAU Westfalen Mitte-Süd sieht darin zwar einen Anfang, fordert aber deutlich mehr Tempo beim Wohnungsbau. Vor allem müsse das Bauen einfacher, günstiger und schneller werden. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis), auf die sich die Gewerkschaft beruft, entstanden 142 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern, die restlichen in Mehrfamilienhäusern. Die Gesamtkosten der neu errichteten Wohngebäude beliefen sich auf rund 97,6 Millionen Euro.

Friedhelm Kreft, Vorsitzender der IG BAU Westfalen Mitte-Süd, spricht von einem klaren Handlungsbedarf:

„Jede Wohnung mehr zählt. Es gibt aber auf jeden Fall ‚Luft nach oben‘: Auch der Märkische Kreis braucht eine Neubau-Offensive. Ebenso mehr Sanierungen. Vor allem fürs seniorengerechte Wohnen“, so Friedhelm Kreft.

Besonders dringend sei laut IG BAU der Bau von Sozialwohnungen. Der „Wohnungsbau-Turbo“ der Bundesregierung müsse nun auch in NRW und im Märkischen Kreis zünden. Das zeigt jetzt auch eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts. Demnach müssten bei uns 730 neue Wohnungen entstehen - und zwar pro Jahr bis zum Jahr 2028.

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Wohnungsbau im Märkischen Kreis: Baukosten senken – einfacher bauen

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Ein Schlüssel zur Lösung liegt laut IG BAU in einem vereinfachten Bauprozess. Eine aktuelle Studie des staatlichen Bauforschungsinstituts ARGE zeige, wie die Baukosten um bis zu 30 Prozent gesenkt werden können – durch einfacheres Bauen. Das Stichwort heißt „Gebäude-Typ E“: Dabei steht „E“ für einfach, erleichtert und effizient. Weniger technische Überfrachtung, keine Tiefgaragen, einfache Haustechnik statt High-End-Produkte – das könne das Wohnen wieder bezahlbar machen. Auch DIN-Normen und überhöhte Baustandards stünden der Entwicklung im Weg. Dreifachverglasung, teure Lüftungsanlagen oder zu hohe Anforderungen an Lärmschutz seien oft überdimensioniert – und kostentreibend, so die IG BAU.


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„Gut & günstig“ muss das neue Wohnbau-Motto werden

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Die Gewerkschaft plädiert dafür, Bauvorschriften zu entschlacken – auch, um Fördermittel effizienter einzusetzen. Denn: Geringere Baukosten bedeuten niedrigere Subventionen – und damit mehr Spielraum für den sozialen Wohnungsbau. Nach IG-BAU-Schätzungen bräuchte es jährlich 11 Milliarden Euro für den Bau von 100.000 Sozialwohnungen, sowie 4 Milliarden Euro für 60.000 weitere bezahlbare Wohnungen. Mehr zur Wohnungsbau-Studie, zum „Gebäude-Typ E“ und zu dem, was jetzt beim Wohnungsbau dringend passieren muss, gibt es im Internet auf der Homepage vom Verbändebündnis Wohnungsbau.

(DoP)

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