Wieder Enkeltrick-Betrüger unterwegs

Sie lassen nicht locker! Die falschen Enkel und Polizisten bei uns im Kreis.

© Radio MK

In Iserlohn hatten sie jetzt aber zum Glück keinen Erfolg. Bei einer 85jährigen Seniorin hatte sich eine angebliche Enkelin gemeldet, die 25.000 Euro verlangte. Danach melden sich gleich mehrere falsche Kriminalbeamte. Zum Glück wendet sich die Frau an die echte Polizei. Die leitet entsprechende Maßnahmen ein und gibt der Seniorin Verhaltensregeln an die Hand. Die echten Polizeibeamten nehmen allerdings kein Geld in "sichere Verwahrung". Denn das würde die echte Polizei NIE tun - im Gegensatz zu den falschen Polizisten, garantiert einen Abholer schicken und abkassieren würden. Im vergangenen Jahr waren die Enkeltrickbetrüger, falschen Polizeibeamten und Gewinnspielbetrüger im Märkischen Kreis mindestens 40-mal bei Senioren erfolgreich und ergaunerten so 379.000 Euro. Zurück bleiben völlig verunsicherte Senioren. Ihre Scham ist groß. Die Polizei geht davon aus, dass gar nicht alle Betrugsfälle angezeigt wurden.


Wie können sich ältere Menschen schützen?

+ Die Betrüger durchsuchen Telefonverzeichnisse nach älter klingenden Vornamen: Eine Wilhelmina muss also eher mit betrügerischen Anrufen rechnen als eine Xenia. Deshalb sollten Senioren besser ihre Vornamen im Telefonbuch streichen lassen oder zumindest nur abkürzen. Eine Alternative wäre, ganz auf einen Eintrag zu verzichten.

+ Lassen Sie sich erst gar nicht auf solche Anrufe ein! Verwandte sollen sich mit ihrem Namen nennen und keine Ratespielchen veranstalten nach dem Muster "Hallo Omi, rat mal, wer hier ist!" Es ist dann nicht unfreundlich, direkt aufzulegen.

+ Wenn die echte Polizei anruft, erscheint NIE die 110 im Display. Wollen Sie nach Anrufen die Echtheit prüfen oder Anzeige erstatten, beenden Sie das erste Gespräch, legen auf und zählen langsam bis 5. Erst dann wählen Sie die 110!

+ Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Lassen Sie sich nicht zum "Stillschweigen" verdonnern.

+ Die echte Polizei nimmt weder Geld noch Wertsachen in Verwahrung. Sie veranlasst auch niemanden, Geld vom Konto abzuheben, um es dann in einem Plastikbeutel an die Mülltonne zu stellen!

+ Legen Sie sich eine Liste mit den wichtigsten Rufnummern neben das Telefon. So können Sie echte Enkel, Neffen, Freunde oder Nachbarn befragen oder um Hilfe bitten.

+ Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung!

Weitere Meldungen