
Wanderregion Sauerland: Bänke und Schutzhütten sind wichtig
Das Sauerland ist als Wanderregion weit über die Grenzen von Nordrhein-Westfalen hinaus bekannt. Premium-Wanderwege wie der „Sauerländer Höhenflug“ oder die „Waldroute“ locken jährlich zigtausende Naturfreunde in die Region. Doch abseits dieser beliebten Routen bemerken Spaziergänger und Wanderer zunehmend das Fehlen von Bänken, Schutzhütten und Informationstafeln. Der Grund: Kommunen und private Waldbesitzer sehen sich mit hohen Kosten für die Verkehrssicherungspflicht konfrontiert. Sie fürchten teure Entschädigungszahlungen, falls beispielsweise ein Ast auf einen rastenden Wanderer fällt.
Petition für den Erhalt von Bänken und Schutzhütten
Gegen den Abbau der Wanderinfrastruktur regt sich nun Widerstand. Der Wiehengebirgsverband Weser-Ems aus Osnabrück (Niedersachsen) hat eine Petition gestartet, die bundesweit bereits von mehr als 16.000 Menschen unterzeichnet wurde. Auch der Sauerländische Gebirgsverein (SGV), der Deutsche Wanderverband und die Landesseniorenvertretung NRW unterstützen das Anliegen. Ziel ist es, Bänke, Schutzhütten und Infotafeln in den Wäldern zu erhalten und so weiterhin barrierearme Erholungsmöglichkeiten zu bieten. Besonders ältere Menschen, Familien mit kleinen Kindern und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sind auf diese Einrichtungen angewiesen. Die Petition kann online unter openpetition.de unterzeichnet werden.
Auswirkungen laut Wanderverband schon in vielen Regionen spürbar
Die Problematik betrifft zahlreiche Waldregionen in Deutschland. Nicht nur in NRW, auch in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen sind bereits Bänke und Schutzhütten abgebaut. Auch im Märkischen Sauerland könnten neue Wanderinfrastrukturen künftig seltener werden, wenn sich an der aktuellen Auslegung der Verkehrssicherungspflicht nichts ändert. Wandervereine warnen, dass dies langfristig negative Folgen für den Tourismus und die Lebensqualität in der Region haben könnte.