Warum es wichtig ist, über das Corona-Virus zu sprechen

Immer wieder erreichen uns viele Kommentare und Nachrichten von Leuten, die die Berichterstattung über Corona nicht mehr hören können.

Wir können euch verstehen - und trotzdem ist es wichtig, dass wir darüber berichten und die Behörden sich darum kümmern.


Argument: "An der Grippe sterben viel mehr Menschen und da macht auch niemand Panik"

Das ist richtig. Laut Schätzungen sind in dieser Saison 2,6 Millionen Menschen in Deutschland an der Grippe erkrankt. Außerdem gab es schon rund 200 Todesfälle - so das Robert-Koch-Institut.

Zum Vergleich: Am Corona-Virus sind laut aktuellem Stand (06.03.2020) knapp über 400 Menschen in Deutschland erkrankt. Einen Todesfall gab es noch nicht.

Aber warum berichten die Medien dann ständig darüber und es werden so hohe Sicherheitsmaßnahmen ergriffen?

Ganz einfach. Das Ziel ist es, die Ausbreitung so weit wie möglich nach hinten zu schieben. Zwar ist das Corona-Virus für viele von uns harmlos, aber eben nicht für alle. Diese Personen müssten dann im Krankenhaus behandelt werden - und da ist aktuell kein Platz, wegen der anhaltenden Grippesaison. 17 Prozent der Grippe-Patienten müssen stationär behandelt werden. Kommen jetzt immer mehr Corona-Patienten dazu, dann ist das in etwa so, wie wenn ein Handwerker plötzlich doppelt so viele Aufträge bekommt, die er in der gleichen Zeit erledigen muss. Die Krankenhäuser wären völlig überlaufen. Es gäbe nicht genug Personal und auch nicht genug Betten. Deshalb werden aktuell Einzelfälle unter Quarantäne gestellt und die Behörden reagieren sensibel auf das Coronavirus.

Das Robert-Koch-Institut schreibt dazu auf seiner Homepage: "Ziel dieser Strategie ist es, in Deutschland Zeit zu gewinnen, um sich bestmöglich vorzubereiten und mehr über die Eigenschaften des Virus zu erfahren, Risikogruppen zu identifizieren, Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Gruppen vorzubereiten, Behandlungskapazitäten in Kliniken zu erhöhen, antivirale Medikamente und die Impfstoffentwicklung auszuloten."

Langfristig gehen die Forscher davon aus, dass sich das Virus in Deutschland sowie weltweit ausbreiten wird. Aber das eben hoffentlich mit Zeitverzögerung, damit alle besser vorbereitet sind.

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