Unternehmen in Südwestfalen: Trübe Aussichten für 2024
Veröffentlicht: Donnerstag, 08.02.2024 07:32
Der Wirtschaft in Südwestfalen geht es nicht gut -und die meisten Betriebe rechnen auch nicht damit, dass sich ihre wirtschaftliche Lage in den nächsten Monaten verbessern wird. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) hervor.

Ergebnisse der SIHK Konjunkturumfrage in Südwestfalen
Das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) zeigt: Die Rezession schreitet weiter voran, den Unternehmen in der Region geht es nicht gut. Nur noch 14 Prozent der Unternehmen berichten von einer guten Geschäftslage, während mehr als die Hälfte eine schlechte Lage meldet. Vor einem Jahr war das Verhältnis andersherum. Die Geschäftserwartungen haben sich ebenfalls deutlich verschlechtert. Lediglich zehn Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung, während 38 Prozent mit einer Verschlechterung rechnen. Der SIHK-Geschäftsklimaindex liegt bei 77 Punkten und hat sich kaum verändert im Vergleich zur letzten Umfrage. 42 Prozent der Unternehmen haben Probleme mit ihrer finanziellen Lage, vor allem durch Rückgänge beim Eigenkapital und Liquiditätsengpässe. Zudem berichten 12,5 Prozent der Unternehmen von zunehmenden Forderungsausfällen. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Investitionen erhöhen möchten, ist weiter gesunken. Lediglich 18 Prozent planen für 2024 höhere Ausgaben, während 44 Prozent ihre Investitionen reduzieren wollen. Die meisten Unternehmen geben an, dass ihre geplanten Investitionen für Ersatzbedarf und Rationalisierung verwendet werden sollen. Innovation und Umweltschutz stehen erst an dritter Stelle. Auch die Beschäftigungspläne der Unternehmen sind negativ. 33 Prozent erwarten einen Rückgang der Beschäftigtenzahl, während nur acht Prozent mit einer Zunahme rechnen. Die meisten Unternehmen gehen von einer konstanten Beschäftigtenzahl aus. Bezüglich der Exporte erwarten 33 Prozent der Unternehmen einen Rückgang, während nur zwölf Prozent mit einer Steigerung rechnen. Die meisten erwarten eine Stagnation.
Gründe für die Wirtschaftliche Lage
Viele Unternehmen leiden nach Angaben der SIHK unter staatlicher Überregulierung, steigenden Abgaben und Steuerbelastungen - und unter der chaotischen Infrastruktur. Mehr als drei Viertel der Unternehmen (78 Prozent) sehen eine schwache Inlandsnachfrage auf sich zu kommen, die ihre Geschäfte beeinträchtigt. Dieses Risiko hat in den vergangenen Umfragen stetig an Bedeutung gewonnen. Auch führen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu massiver Frustration. Nach 41 Prozent im Januar 2023 sehen aktuell 68 Prozent der Unternehmen hier das größte Risiko für ihre weitere Entwicklung. Zusätzlich bedrohen die Energie-/Rohstoffpreise, der Fachkräftemangel und die Arbeitskosten jeweils mehr als die Hälfte der Unternehmen.
Unternehmen in Südwestfalen wollen weniger Bürokratie
Die Betriebe in Südwestfalen sind nach Angaben der SIHK besorgt über die steigende Anzahl an Regulationen und Pflichten seitens der Politik. Die SIHK hat die Unternehmen auch gefragt, welche Maßnahmen zum Bürokratieabbau sie sich wünschen würden. Dabei wurden folgende Punkte genannt:
- Eigenverantwortliches Handeln der Unternehmen
- Entlastungen bei Steuern und Abgaben
- Weniger Reglementierungen, Verbote und Auflagen
- Einheitliche Standards und Regelungen
- Vereinfachung und kürzere Entscheidungsfristen bei Genehmigungsverfahren
- Verstärkter Dialog zwischen Wirtschaft und Politik
- Ausbau der Digitalisierung
- Wirtschaftspolitischer Neustart der Bundesregierung
(RaK)