Tödliche Messerattacke in Menden: 14-Jähriger stirbt auf Spielplatz

Nach tödlicher Messerattacke: Viele Menschen gedenken dem getöteten Jugendlichen – am Tatort in Menden wurden Blumen und Kerzen niedergelegt.

Blumen, Kerzen und stille Trauer: Nach der tödlichen Messerattacke auf dem Spielplatz in Menden gedenken viele dem getöteten Jugendlichen.
© Radio MK / Yara Safear

Tat auf Spielplatz erschüttert Menden

Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen 14-Jährigen herrschen in Menden Entsetzen und Trauer. Der Vorfall ereignete sich am frühen Samstagmorgen (10. Mai) auf einem Spielplatz am Papenbusch, wo es offenbar zu einem Streit zwischen mehreren Jugendlichen kam. Ein 17-jähriger Mendener steht im dringenden Tatverdacht, auf den Jüngeren eingestochen zu haben.

Polizei findet 17-Jährigen nach Flucht in Versteck in Menden

Der polizeibekannte 17-Jährige floh zunächst vom Tatort, wurde aber wenig später in einem Versteck innerhalb Mendens von der Polizei entdeckt. Der 17-Jährige leistete keinen Widerstand. Er ist polizeibekannt. Inzwischen hat ein Haftrichter Haftbefehl wegen Mordverdachts erlassen – der Jugendliche sitzt in Untersuchungshaft. Die Ermittler sagen zwar nicht, worum es dabei ging - einige Medien spekulieren aber, dass es sich angeblich um einen geklauten E-Roller gedreht haben soll. Im Verlauf des Streits soll dann der 17-Jährige mit einem Messer auf den 14-Jährigen eingestochen und ihn so schwer verletzt haben, dass er wenig später im Krankenhaus starb. Ein weiterer Jugendlicher wurde bei dem Vorfall schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Eine eingesetzte Mordkommission der Polizei untersucht nun den Tatablauf und sucht nach dem Motiv. Zwischenzeitlich konnte auch eine mutmaßliche Tatwaffe aufgefunden werden. Die Ermittlungen bezüglich weiterer möglicher Tatbeteiligter dauern an.

NRW-Innenminister Reul zeigte sich ebenfalls erschüttert.© Land NRW
NRW-Innenminister Reul zeigte sich ebenfalls erschüttert.
© Land NRW

Trauer und Bestürzung in Menden: Spielplatz wird zum Ort des Gedenkens

Der Tatort in Menden ist am Wochenende zu einem Ort der Trauer geworden. Zahlreiche Mendenerinnen und Mendener haben Kerzen aufgestellt, Blumen niedergelegt und dem getöteten Jugendlichen gedacht. Die Anteilnahme vor Ort ist groß. NRW-Innenminister Herbert Reul äußerte sich tief betroffen über die Tat.

„Die Bereitschaft, Konflikte direkt mit Gewalt zu lösen, scheint immer mehr ein Problem unserer jüngsten Generation zu sein.“


Polizeipräsenz an Mendener Schulen nach Drohgerüchten

Am Montagmorgen hat die Polizei zudem auf Hinweise aus sozialen Netzwerken reagiert, wonach es Drohungen gegen die Realschule und Gesamtschule Menden gegeben haben soll. Die mutmaßlichen Urheber wurden inzwischen identifiziert. Nach aktuellem Stand gebe es „keine Anhaltspunkte für eine tatsächliche Gefährdung“, so die Polizei in einer Mitteilung. Die Gesamtschule Menden hat sich vorsorglich dazu entschieden, den Unterricht am Montag auszusetzen, um die Lage zu beruhigen. Die Polizei ist verstärkt im Umfeld der Schulen präsent, auch der polizeiliche Opferschutz ist im Einsatz, um Betroffene und Hinterbliebene zu unterstützen. Die Behörden stehen in engem Kontakt mit den Schulleitungen.


Vor dem neuen Rathaus in Menden wehen die Flaggen an diesem Montag (12.05) auf Halbmast.
Vor dem neuen Rathaus in Menden wehen die Flaggen an diesem Montag (12.05) auf Halbmast. © Stadt Menden, Ehrlich
Vor dem neuen Rathaus in Menden wehen die Flaggen an diesem Montag (12.05) auf Halbmast.
© Stadt Menden, Ehrlich

Stadt Menden hisst Flaggen auf Halbmast

Auch Bürgermeister Roland Schröder äußerte sich und kündigte an, die Beflaggung vor dem Mendener Rathaus als Zeichen der Trauer auf halbmast zu hissen. Des Weiteren schreibt er im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Menden:

"Wir sind erschüttert und zutiefst betroffen von dieser furchtbaren Tat! Ein junger Mendener hat sinnlos sein Leben verloren und ist Opfer eines feigen Messerangriffs geworden. Wir trauern mit der Familie des getöteten Jugendlichen, seinen Freundinnen und Freunden. Die Tat mitten in unserem beschaulichen Menden macht uns fassungs- und sprachlos und lässt uns alle verständnislos zurück. [...] Natürlich wünschen wir dem jungen Mann, der ebenfalls verletzt worden ist, dass er schnell wieder gesund wird."

(DoP)

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