Tarifabschluss der Metallindustrie: Reaktionen aus dem MK

Viele aus dem Märkischen Kreis haben auf den Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie gewartet. So reagieren Gewerkschaft und Arbeitgeber.

© Radio MK/Lia Staniewski

In der Metall- und Elektroindustrie gibt es nach 18 Stunden Verhandlungen einen Tarifabschluss. Die Löhne und Gehälter der rund 3,9 Millionen Beschäftigten sollen in zwei Stufen erhöht werden. Demnach steigen sie zunächst zum 1. April nächsten Jahres um 2,0 Prozent - und ein Jahr später noch mal um 3,1 Prozent. Zusätzlich gibt es für die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 600 Euro.

Märkischer Arbeitgeberverband betont Kompromissbereitschaft

Der Märkische Arbeitgeberverband sieht den Pilotabschluss im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie als Beispiel für gute Kompromisse - auch für die Politik. Der Vorsitzende des Märkischen Arbeitgeberverbandes, Horst-Werner Maier-Hunke, sagte, dass dieser Abschluss an der Schmerzgrenze für viele Unternehmen liege - vor allem angesichts der aktuellen Wirtschaftslage. Gleichzeitig sagte Maier-Hunke auch, dass es mit dem Tarifabschluss wichtige Planungssicherheit gebe.

Ich persönlich begrüße das Signal, welches von dem Pilotabschluss in Richtung junger Menschen ausgeht. Die Gewinnung von Auszubildenden wird in den kommenden Jahren eine Herausforderung bleiben.

In NRW finden jetzt weitere Gespräche für die Übernahme des Abschlusses statt.

Horst-Werner Maier-Hunke begrüßt den Pilotabschluss in den Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie.© IW Medien / Roth
Horst-Werner Maier-Hunke begrüßt den Pilotabschluss in den Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie.
© IW Medien / Roth

Abschluss aber auch eine Herausforderung

Auch der Arbeitgeberverband Lüdenscheid begrüßt den Abschluss. Geschäftsführer Christian Lepping sagte allerdings auch:

[F]ür viele Betriebe in der Region, die von struktureller und konjunktureller Krise getroffen sind, ist der Tarifabschluss auch eine Herausforderung, vor allem mit Blick auf die notwendige Liquidität.

Lepping betonte daneben, dass die automatische Differenzierung einen wichtigen Puffer in Krisenzeiten biete.

Auch IG Metall im Märkischen Kreis zufrieden

Auch die Gewerkschaft IG Metall im Märkischen Kreis begrüßt das Ergebnis. Damit könne ein Kaufkraftverlust verhindert werden. Die IG Metall bedauert aber, dass es für den Abschluss erst Warnstreiks geben musste, sagte Fabian Ferber, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis.

Wir wussten, dass wir die Tarifrunde in diesem Jahr in einem schwierigen Umfeld bestreiten müssen: Die Konjunktur befindet sich aktuell in einem Seitwärtsgang, insbesondere in den heimischen Betrieben wird über Personalabbau und Kurzarbeit diskutiert. Gleichzeitig bringen die Wahl von Donald Trump und das Aus der Ampelkoalition neue Unsicherheiten, wo wir eigentlich dringend positive Signale auch zur Stützung industrieller Arbeit brauchen.

In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Warnstreiks in unterschiedlichen Teilen des Märkischen Kreises, zuletzt am Montag (11.11.) in Lüdenscheid. /ChS

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