Tag der Arbeit: In Corona-Zeiten alles anders
Veröffentlicht: Donnerstag, 30.04.2020 09:55
Corona verändert alles - auch den ersten Mai, also den morgigen "Tag der Arbeit".
Normalerweise ist es ein Tag der Gewerkschaften, der Versammlungen, der Demonstrationen und der Arbeiter. Stefan Marx vom Deutschen Gewerkschaftsbund Ruhr-Mark sagt: das wird diesmal ein ganz anderer "Tag der Arbeit":
Stefan Marx sagt, für die Gewerkschaften ist das ein Sprung ins kalte, digitale Wasser, weil der 1. Mai nunmal eher ein traditioneller Feiertag ist. Hauptthema beim digitalen 1. Mai aus Berlin wird natürlich Corona sein: Kurzarbeit, Entlassungen und Gesundheitsschutz spielen da eine große Rolle.
Die Arbeitnehmer in der Nahrungsmittel und Gastronomiebranche sind von der Corona-Krise ganz besonders heftig getroffen worden. Laut der Gewerkschaft Nahrung, Genuss und Gaststätten, NGG, in Hagen, haben viele Betriebe komplett geschlossen oder Kurzarbeit eingeführt. Isabell Mura von der NGG sagt: Die Produktion für Supermärkte macht Überstunden, Restaurants und Kneipen sind dicht und bei den Bäckern ist es unterschiedlich:
Musiker und Künstler verdienen seit der Corona-Krise auf einen Schlag kein Geld mehr. Ohne öffentliche Auftritte - kein Geld. Musiker Tlako Mokgadi aus Altena hat wenigstens noch eine Musikschule die er zum Teil trotz Corona aufrecht erhält:
Das klappt aber nicht bei allen Musikinstrumenten - Schlagzeugunterricht funktioniert mit Smartphones nicht, weil sie eingebaute Schallbegrenzer haben.
Eine Klaviatur ist mit der Kamera nicht komplett zu überblicken und Gesang nur mit Tricks möglich. Staatshilfen helfen den Künstlern zumindest in NRW nichts, weil sie nicht privat genutzt werden dürfen, was ein Musiker mit seinen Gagen aber normalerweise tut. Für Künstler ohne die Möglichkeit eines zweiten Verdienstes bedeutet das, dass sie Hartz 4 beantragen müssen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund als Dachorganisation der Gewerkschaften sagt auch - die Corona-Krise überschattet alles! Die Krise ist deswegen auch das Hauptthema beim „digitalen 1. Mai“, der morgen aus Berlin ab 11 Uhr live im Internet gesendet wird und über viele Online-Kanäle zu bekommen ist.