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Stolperschwelle soll in Hemer an NS-Opfer erinnern
© Radio MK / Pamina Klee
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Stolperschwelle soll in Hemer an NS-Opfer erinnern

In Hemer wird heute (13.11.) eine sogenannte „Stolperschwelle“ vor dem Sauerlandpark verlegt, um an die Opfer der NS-Diktatur zu erinnern. Die Gedenkfeier vereint Schüler, Lehrer und lokale Vertreter im Zeichen des Erinnerns.

Veröffentlicht: Donnerstag, 13.11.2025 06:34

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Stolperschwelle in Hemer: Zeichen gegen das Vergessen

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Mit der Verlegung einer rund ein Meter langen Stolperschwelle vor dem Sauerlandpark setzt Hemer ein starkes Zeichen gegen das Vergessen der Opfer des Nationalsozialismus. Die Initiative geht auf die Arbeitsgruppe „Stolpersteine Hemer“, den „Verein für Hemeraner Zeitgeschichte“ und die Stadt Hemer zurück. Die Stolperschwelle ist eine Weiterentwicklung der bekannten Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig und besteht aus einem Betonkörper mit einer Messingplatte, auf der die Erinnerung an die Verfolgung und Vernichtung während der NS-Zeit eingraviert ist. Mit dieser Aktion reiht sich Hemer in die Liste der Städte ein, die Teil des größten dezentralen Mahnmals der Welt sind – aktuell gibt es etwa 116.000 Stolpersteine und rund 60 Stolperschwellen weltweit.

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Gedenkfeier mit Schülern und lokalen Vertretern

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Die feierliche Verlegung der Stolperschwelle findet am Donnerstagvormittag (13.11.) um 10 Uhr statt und wird von einer Gedenkfeier begleitet. Teilnehmende sind unter anderem Schüler und Lehrer der Europaschule, der Hans-Prinzhorn-Realschule und des Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums. Der Landrat, Hemers Bürgermeister Christian Schweitzer und Pastor i.R. Dr. Abrath werden mit Ansprachen vertreten sein. Musikalische und literarische Beiträge der Schüler sorgen für einen würdigen Rahmen. Die Veranstaltung unterstreicht die Bedeutung der Erinnerungskultur in Hemer und fördert das Bewusstsein für die Geschichte vor Ort.

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Historischer Ort: Vom Kriegsgefangenenlager zum Mahnmal

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Der heutige Sauerlandpark war während des Zweiten Weltkriegs ein Kriegsgefangenenlager, in dem rund 200.000 Soldaten aus verschiedenen europäischen Ländern unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten und zur Zwangsarbeit gezwungen wurden. Die Verlegung der Stolperschwelle an diesem geschichtsträchtigen Ort macht die Vergangenheit sichtbar und mahnt zur Wachsamkeit gegenüber Ausgrenzung und Gewalt. Hemer setzt damit ein klares Zeichen für Toleranz und gegen das Vergessen – ein Anliegen, das auch in vielen anderen Städten des Märkischen Kreises durch Stolpersteine und Stolperschwellen sichtbar wird.

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