Senior aus Altena fällt auf Riesengewinn rein

Trotz vielfacher Warnung ist es schon wieder passiert: Ein 76-jähriger Mann aus Altena ist einem vermeintlichen Glücksboten aufgesessen.

Bei der Aussicht auf einen Gewinn von fast 49.000 Euro erlag er der Verlockung. Der Betrüger meldet sich am Dienstag zum ersten Mal telefonisch und gibt sich als Mitarbeiter einer großen Bank aus. Seine Botschaft: Der Senior habe viel Geld gewonnen. Um den Gewinn zu bekommen, müsse er nur eine "Gebühr" bezahlen. Dazu sollte er bestimmte Guthaben-Karten kaufen und die Codes dafür am nächsten Tag telefonisch durchgeben.

Einen Tag später nahm der angebliche Banker die Ziffern im Wert von mehreren hundert Euro entgegen. Damit nicht genug: Eine Stunde später ruft der Betrüger wieder an. Angeblich hat sich der Gewinn mehr als verdoppelt - jetzt forderte der Anrufer ein Prozent des Gewinns als "Gebühr".

Erst jetzt wird der Altenaer misstrauisch und informiert die Polizei. In diesem Zusammenhang warnt die noch einmal ganz dringend vor solchen Betrügereien.

Der Ablauf auch in diesem Fall war typisch: Immer wieder erliegen nicht nur ältere Menschen der Versuchung. Auch das Nachfassen ist ein Klassiker: Wenn die Betrüger einmal ein Opfer an der Angel haben, bauen sie ihre Lügengeschichte weiter aus.

Deshalb der klare Appell der Polizei: "Lassen Sie sich erst gar nicht auf solche Anrufe ein!" Stattdessen einfach auflegen. Das ist nicht unfreundlich. Solche betrügerischen Anrufe kommen täglich mehrfach vor im Märkischen Kreis. Betrüger wählen oft Senioren aus. Die Unbekannten geben sich mal als falsche Polizeibeamte aus, mal als Enkel oder Freundin. Oder sie versprechen hohe Gewinne. Die Betrüger gehen dabei so geschickt vor, dass selbst vorgewarndte Senioren den Anrufern Glauben schenken. Wer an keinem Gewinnspiel teilgenommen hat, der kann auch nichts gewinnen. Wird Geld verlangt, um den Gewinn zu bekommen, liegt mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Betrugsversuch vor. Seriöse Gewinnspiel-Veranstalter verlangen keine "Gebühren" - erst recht keine Zahlungen über internationale Zahlungsdienste, die das Geld in anonyme Kanäle fließen lässt.

Also: Nicht zahlen! Keine Rückrufe bei kostenpflichtigen Nummern! Fragen Sie gezielt nach Namen, Veranstalter und Adresse des Verantwortlichen sowie der Art des Gewinnspiels. Im Zweifel sollten sich Senioren mit Nachbarn oder Verwandten besprechen und Rat holen. Geben Sie keine persönlichen Informationen preis, zum Beispiel über Vermögensverhältnisse oder Kontonummern! Betrüger suchen oft in den üblichen Telefonverzeichnissen nach älter klingenden Vornamen. Wer seinen Vornamen im Telefonbuch abkürzt und seine Adresse weglässt, der verringert die Gefahr solcher betrügerischen Anrufe. Bekannte oder Verwandte kennen die Nummer ohnehin.

Die Polizei informiert immer wieder, auch im Rahmen von Seniorenveranstaltungen, über die verschiedenen Betrugsmaschen am Telefon. Doch die Warnhinweise geraten schnell in Vergessenheit, zumal die Betrüger ihre Opfer überrumpeln. Sie setzen ihre Opfer unter Druck und agieren rhetorisch äußerst geschickt. Deshalb sollten Angehörige oder Nachbarn ihre älteren Verwandten und Mitbürger immer wieder warnen.

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