Rechte Gewalt in Lüdenscheid
Veröffentlicht: Dienstag, 12.11.2024 16:30
Nach dem transfeindlichen Angriff am Rande einer Kundgebung am Montag (11.11.) soll es am Dienstag (12.11.) eine Kundgebung gegen rechte Gewalt geben.
Transfeindliche Beleidigungen und körperliche Angriffe
Am Rande der IG-Metall Kundgebung am Dienstag (12.11.) in Lüdenscheid sind offenbar mehrere Menschen Opfer rechter Gewalt geworden. Der CSD Verein Lüdenscheid und der Staatsschutz berichten übereinstimmend von transfeindlichen Beleidigungen und körperlichen Angriffen. Demnach beleidigte eine 30-jährige Tatverdächtige zunächst mehrere Personen. Sie soll außerdem einen Hund dabei gehabt haben und mit dessen Hundeleine auf einen Meinerzhagener eingeschlagen haben. Dabei wurde er verletzt. Eine 22-jährige transsexuelle Lüdenscheiderin ging laut dem Bericht dazwischen. Daraufhin soll die Angreiferin einen Schlagstock aus ihrer Jackentasche gezogen haben und die Lüdenscheiderin damit am Kopf verletzt haben. Nach dem Angriff ging die 30-Jährige weg. Die Polizeibeamten konnten ihre Personalien ermitteln. Jetzt ermittelt der Staatsschutz in Hagen.
Kundgebung auf Lüdenscheider Rathausplatz angekündigt
Der CSD Verein Lüdenscheid und das Antifaschistische Bündnis verurteilen den Angriff scharf. Sie schreiben:
Während es uns immer unbegreiflich sein wird, wie viel Hass Menschen im Angesicht der bloßen Existenz anderer kultureller, ethnischer oder geschlechtlicher Identität empfinden können, wundert es uns jedoch überhaupt nicht, dass dieser Hass, befeuert durch gezielte, rechte Hetze politischer Brandstifter, zunehmend in direkte und physische Gewalt umschlägt, bei der Personen ohne Hemmungen verbotenerweise bei Versammlungen bzw. im öffentlichen Raum ohne berechtigten Grund Schlagstöcke und Listenhunde ohne Maulkorb mit sich führen.
Der Verein und das Bündnis rufen für den Abend gemeinsam zu einer Kundgebung gegen rechte Gewalt auf. Die Kundgebung startet um 19 Uhr auf dem Rathausplatz. /ChS
Auch Landtagsabgeordneter der Grünen verurteilt Angriff
Auf die Meldung des Angriffs am Montag reagiert auch Dr. Gregor Kaiser, Landtagsabgeordneter der Grünen für den Märkischen Kreis. Er sieht den Angriff als weiteren "alarmierenden Beleg für die zunehmende Verrohung der Gesellschaft".
Nicht zuletzt befeuert durch das Erstarken rechtsextremer Parteien und Narrative, beobachten wir eine besorgniserregende Entwicklung im gesellschaftlichen Diskurs und Umgang miteinander.[...] Dem stellen wir uns als Grüne entschieden entgegen. Den Verletzten wünsche ich gute Genesung!
Wir setzen uns weiterhin konsequent für den Schutz und die Rechte von LGBTIQ+-Personen ein."
Kaiser betonte auch noch einmal, dass die Würde aller Menschen unantastbar ist. Außerdem fordert er, dass es wieder einen respektvolleren Umgang in der Gesellschaft miteinander gebe.