Neue Attraktion auf der Burg Altena

Die multimediale Aufwertung von Burg Altena läuft auf Hochtouren. Neustes Angebot: Ein Film des gefangenen Bischofs im Angstloch, dem ehemaligen Verließ der Burg Altena. Eine Zeitreise in das Jahr 1323.

© Foto: Stefan Grassing / Märkischer Kreis

Gute Nachrichten: Der Bergfried auf Burg Altena hat wieder geöffnet. Zusätzlich sind in dem ehemaligen Verlies neue Klänge zu hören. „Lasst mich raus aus dem dreckigen Verließ!“ tönt es den Besucherinnen und Besuchern jetzt aus dem Angstloch entgegen. Mit einem Blick in die Tiefe ergänzt eine neue Beamer-Projektion von Bischof Ludwig II. von Münster den Ton. Damit ist ein weiteres Projekt der multimedialen Aufwertung von Burg Altena erfolgreich abgeschlossen.

Das Angebot erzählt die Geschichte von Bischof Ludwig II. von Münster: Der kirchliche Würdenträger wurde 1323 von Graf Engelbert II. von der Mark gefangengenommen und auf der Burg Altena eingesperrt. Ziel des Grafen: Ein hohes Lösegeld zu erpressen. Doch weil sich die Lösegeldzahlung zeitlich verzögerte, war der Bischof im Jahr 1323 von Pfingsten bis November inhaftiert. Mit der neuen Beamer-Projektion im Angstloch können Besucherinnen und Besucher diese Situation nun virtuell nachempfinden. Das Besondere: Wer auf der Panzerglasscheibe über dem acht Meter tiefen Angstloch steht, hat einen guten Blick auf den Bischof. Aber auch diejenigen, die sich nicht auf die gläserne Fläche trauen, können den Gefangenen anschauen.

Bernadette Lange, Museumspädagogin beim Märkischen Kreis, beschreibt die Arbeiten zur multimedialen Installation: „Für den Dreh ging es in ein Kölner Filmstudio. Besonders wichtig war für unseren Museumsleiter Stephan Sensen dabei ein authentisches Kostüm des Bischofs, das zum 14. Jahrhundert passte.“ Gespielt wurde die historische Figur von Schauspieler Dirk Sonnenschein.

Neben dem Filmdreh fanden weiterhin Arbeiten im Bergfried auf Burg Altena statt. „Für den Einbau der Beamer-Technik musste die 300 Kilogramm schwere Panzerglasscheibe vom Angstloch entfernt werden. Erst danach konnte das neue Angebot installiert werden.“ Im Anschluss wurde die Glasscheibe wieder in den Boden eingefasst. Auch der Kantenschutz für die Glasscheibe wurde erneuert. Durchgeführt wurden die Arbeiten von Mitarbeitern der Firma Glasbau Nielsen aus Altena.

Hintergrund

Die mediale Ergänzung der Museen Burg Altena wird durch Fördermittel aus dem Programm „Heimat-Zeugnis“ des Landes NRW ermöglicht. Die Märkische Kulturstiftung hat rund 1,160 Millionen Euro vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung erhalten, um die Burg Altena und den Weyhe-Park didaktisch und medial aufzuwerten. Neben Peppers Ghost Projektionen, Lichtfinger-Installationen und Touchscreens gehören ebenso digitale Aufwertungen durch Bildschirme mit mehrsprachigen Infotexten dazu.

Montage
Auch ein neuer Kantenschutz für die Glasscheibe wurde von Mitarbeitern der Firma Glasbau Nielsen aus Altena montiert.© Foto: Stefan Grassing / Märkischer Kreis
Auch ein neuer Kantenschutz für die Glasscheibe wurde von Mitarbeitern der Firma Glasbau Nielsen aus Altena montiert.
© Foto: Stefan Grassing / Märkischer Kreis
Für die neue Beamer-Projektion musste kurzfristig auch die Panzerglasscheibe vom Angstloch entfernt und im Anschluss neu eingesetzt werden. Die Scheibe wiegt etwa 300 Kilogramm.© Foto: Stefan Grassing / Märkischer Kreis
Für die neue Beamer-Projektion musste kurzfristig auch die Panzerglasscheibe vom Angstloch entfernt und im Anschluss neu eingesetzt werden. Die Scheibe wiegt etwa 300 Kilogramm.
© Foto: Stefan Grassing / Märkischer Kreis