Mehr Verkehrsunfälle im Märkischen Kreis: aber weniger Tote

Gesamtbild der Verkehrsunfälle im Märkischen Kreis

Im vergangenen Jahr verzeichnete der Märkische Kreis einen leichten Anstieg der Verkehrsunfälle. Laut aktueller Statistik ereigneten sich insgesamt 15.116 Unfälle, was einem Zuwachs von 234 Unfällen oder knapp 1,6 Prozent mehr als im Vergleich zu 2022 entspricht.

Tödliche Unfälle und Ursachen im Märkischen Kreis

Trotz des Anstiegs der Verkehrsunfälle ging die Zahl der Verkehrstoten leicht zurück. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt 12 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, darunter fünf Fußgänger. Im Vorjahr wurden noch 14 Verkehrstote gezählt. An erster Stelle der Unfallursachen mit Schwerverletzen und Toten steht immer noch zu schnelles Fahren. Die Unfälle unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss stagnieren mit insgesamt 231 (-1) auf hohem Niveau.

Gerade die kurvigen Strecken bei uns bieten vielen Motorradfahrern im Umkreis eine Herausforderung.

© Polizei MK

Entwicklungen bei Motorradunfällen im Märkischen Kreis

Auch ging die Zahl der Motorradunfälle im vergangenen Jahr deutlich zurück. Mit nur noch 98 Unfällen, 8 weniger als im Vorjahr, verzeichnete der Märkische Kreis einen der niedrigsten Werte der letzten 10 Jahre. Einhergehend ist auch die Zahl der getöteten und verletzten Motorradfahrer leicht zurück gegangen. Im vergangenen Jahr wurde in Nachrodt-Wiblingwerde ein Motorradfahrer getötet, im Jahr davor waren es noch 5 Tote bei Motorradunfällen. Nach Angaben der Polizei sind neben der konsequenten Verkehrsüberwachung an den attraktiven Strecken auch eine längere Schlechtwetterphase zu Beginn der Sommerferien die Gründe für den positiven Trend.

Handy am Steuer: Was ist erlaubt und was nicht? Wir klären euch auf.

© tolgart, Getty Images

Ablenkung am Steuer weiter große Herausforderung

Trotz positiver Trends bleibt die Ablenkung am Steuer eine große Herausforderung. Im vergangenen Jahr wurden allein 3.349 Fälle von Ablenkung durch das Handy am Steuer gezählt, von denen 10 nachweislich zu Unfällen führten. Wobei hier die Dunkelziffer nach Polizeiangaben um ein vielfaches höher sein dürfte. Die Polizei betont die Wichtigkeit der Verkehrsüberwachung und die Gefahr der Ablenkung durch Handynutzung während der Fahrt. Erst vor rund einer Woche hat die Polizei in Lüdenscheid bei einer Kontrollaktion dutzende Autofahrer mit Handy am Steuer erwischt. Wer schon bei 50 Stundenkilometern durch ein Handy abgelenkt ist, legt pro Sekunde 14 Meter im Blindflug zurück. Die Polizei setzt auf konsequente Verkehrsüberwachung, um die Verkehrssicherheit weiter zu verbessern.

Darf ich das Handy während der Fahrt benutzen?

Radio MK Reporter Daniel Brocke hat recherchiert und mit der Polizei gesprochen. Das sind seine Antworten:

Du solltest bzw. darfst es gar nicht benutzen. Sobald du das Handy ansatzweise benutzt - und sei es nur, dass du den Knopf für die Tastensperre drückst - ist es strafbar. Und es ist egal, ob du es in der Hand, am Ohr eingeklemmt, auf dem Oberschenkel liegen hast oder einen Videocall mit Halterung machst. Was du darfst, ist das Handy von a nach b zu legen oder in der Hand zu halten. Und in einer Halterung darfst du es auch befestigen. Dann darfst du zumindest aufs Navi oder so gucken. Aber nur kurz. Was kurz bedeutet, ist auslegungssache.

Auch für elektronische Displays in Fahrzeugen gelten Verbote zur Benutzung während der Fahrt.

© Symbolbild, pixabay @WorldInMyEyes

Viele Autos haben mittlerweile elektronische Displays. Die darf ich aber während der Fahrt benutzen oder?

Jaein. Du darfst das Display für fahrzeug-, verkehrszeichen- und fahrtbezogene oder fahrtbegleitende Informationen benutzt werden. Also, Navi, Tankanzeige und so. Was nicht geht, ist Whatsapp Nachrichten drauf zu schreiben, in deiner Playlist rum zu scrollen oder Ähnliches.

(DoP)