
Drastischer Anstieg der Alkoholvergiftungen im Märkischen Kreis
Insgesamt 67 Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren mussten im Märkischen Kreis im vergangenen Jahr wegen Alkoholvergiftungen stationär behandelt werden. Das zeigen Zahlen des Statistischen Landesamtes NRW. Besonders alarmierend ist dabei der überproportionale Anstieg bei Mädchen und jungen Frauen. Von den 67 Fällen entfielen 40 auf weibliche Jugendliche - das entspricht fast 60 Prozent aller registrierten Alkoholvergiftungen in dieser Altersgruppe. Gegenüber 2023 bedeutet dies einen Anstieg um fast ein Drittel, was die Dimension des Problems verdeutlicht.
Mädchen besonders betroffen - Männliche Zahlen stagnieren
Während die Gesamtzahl der Alkoholvergiftungen deutlich gestiegen ist, zeigt sich bei genauerer Betrachtung ein geschlechtsspezifisches Muster. Die Zahl der Alkoholvergiftungen bei männlichen Jugendlichen blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant bei 27 Fällen. Der dramatische Anstieg geht vollständig auf das Konto der weiblichen Jugendlichen, wo die Zahlen erheblich nach oben schnellten. Diese Entwicklung stellt Experten, Eltern und Bildungseinrichtungen vor neue Herausforderungen in der Präventionsarbeit. Die Ursachen für diese geschlechtsspezifische Entwicklung sind bislang nicht eindeutig geklärt und bedürfen weiterer Untersuchungen.
Märkischer Kreis landesweit auf Platz drei bei Alkoholvergiftungen
Die regionalen Vergleichszahlen verdeutlichen die Brisanz der Situation im Märkischen Kreis. Gemessen an der Einwohnerzahl erreicht der MK landesweit den dritthöchsten Anteil bei Alkoholvergiftungen von Jugendlichen. Nur die Stadt Hamm und der Kreis Soest verzeichneten noch mehr Fälle pro Einwohner.