Lüdenscheider Autozulieferer Kostal will 164 Stellen streichen

Schwierige Zeiten beim Autozulieferer Kostal: Am Standort Lüdenscheid und in Dortmund sollen insgesamt 164 Arbeitsplätze verloren gehen, vor allem in der Entwicklung. Das Unternehmen nennt sinkende Nachfrage und wirtschaftliche Unsicherheiten als Gründe.

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Stellenabbau in Lüdenscheid und Dortmund

Der Autozulieferer Kostal plant offenbar einen weiteren massiven Einschnitt in der Belegschaft: Medien sowie ein internes Schreiben an Mitarbeitende berichten von insgesamt 164 geplanten Stellenstreichungen an den Standorten Lüdenscheid und Dortmund - insbesondere im Entwicklungsbereich. Dieser Schritt fälle in eine Phase, in der Kostal bereits in der Vergangenheit Stellen abbauen musste – vorwiegend in der Produktion am Standort Lüdenscheid. Die Senkung der Mitarbeiterzahlen soll laut Unternehmensführung in Abstimmung mit dem Betriebsrat erfolgen. Geplant sei ein freiwilliges Abfindungsprogramm sowie ein Sozialplan zur Abfederung der Auswirkungen.

Autobranche schwächelt – mit Folgen für den Märkischen Kreis

Kostal begründet den Schritt mit einer schwachen Nachfrage in der Automobilindustrie und mit allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheiten. Ziel sei es, wettbewerbsfähig zu bleiben und die Strukturen effizienter zu gestalten. Der Abbau von 164 Stellen zielt laut Berichten in erster Linie auf den Entwicklungsbereich ab. Lange Zeit hatte Kostal bereits in der Produktion kräftig reduziert – in der Vergangenheit wurden mehrere Hundert Produktionsstellen am Standort Lüdenscheid gestrichen. Der jetzt geplante Abbau greift dort an, wo üblicherweise High‑Tech, Forschung und neue Produktentwicklungen verortet sind. Der Plan sieht vor, den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten: durch ein freiwilliges Programm, durch Abfindungsangebote und durch einen Sozialplan.

Auswirkungen der Kürzungen bei Kostal für Lüdenscheid und die Region

Für Lüdenscheid und den Märkischen Kreis bedeutet der Abbau von 164 Stellen im Entwicklungsbereich erneut einen harten Einschnitt: In der Region war Kostal traditionell ein bedeutender Arbeitgeber, nicht nur in der Produktion, sondern zunehmend auch in Forschung und Entwicklung. Die Bedrohung durch großflächige Werksschließungen ist schon länger ein Thema - vor einigen Jahren konnten noch hundertfach Arbeitsplätze gerettet werden. Der Abbau trifft nicht nur direkt betroffene Mitarbeiter, sondern wirkt sich auf Zulieferer, Dienstleister und das gesamte Ökosystem der heimischen Industrie aus. Von der SPD Lüdenscheid wurde bereits auf die Gefahr einer schleichenden De‑Industrialisierung hingewiesen und die Notwendigkeit betont, Wandel als Chance für Innovation zu begreifen.

Autor: Manfred Uhl

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