Lüdenscheid: Polizei verfolgt Motorradfahrer

Die drei Motorradfahrer waren mit bis zu 170 km/h viel zu schnell unterwegs und überholten auf der gesamten Strecke ohne Rücksicht auf Gegenverkehr oder Abstände. Am Kreisverkehr in der Nähe der Autobahnauffahrt Lüdenscheid-Süd wollte die Polizei die Motorräder dann anhalten. Einer drei gab Gas und flüchtete.Die anderen beiden - zwei 50 und 43 Jahre alte Männer - mussten für die Heimfahrt andere Verkehrsmittel nutzen: Die Polizei hat die Motorräder und Führerscheine beschlagnahmt. Aufgrund der über eine weite Strecke rücksichtslosen und grob verkehrswidrigen Fahrweise ermittelt die Polizei wegen eines Verstoßes gegen Paragraph 315d des Strafgesetzbuches. Der sieht Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren oder entsprechende Geldstrafen vor. Die Ermittlungen zu dem dritten Fahrer laufen. Außerdem hat die Polizei weitere intensive Kontrollen auf den Motorradstrecken im Märkischer Kreis angekündigt. Der Grund liegt in den Unfallzahlen: Im vergangenen Jahr verunglückte im Kreisgebiet alle 38 Stunden in Motorradfahrer. 62 Personen wurden leicht und 39 schwer verletzt sowie fünf Motorradfahrer getötet. Die Zahlen steigen leider.

Paragraph 315d StGB: Der Raser-Paragraph

Der Paragraph 315d StGB ist auch bekannt als "Raser-Paragraph". Er wurde erst 2017 im Strafgesetzbuch eingeführt. Anlass dafür war unter anderem ein illegales Autorennen auf dem Berliner Kurfürstendamm 2016. Damals starb ein unbeteiligter Fahrer (Quelle: Tagesschau).

Das Bundesverfassungsgericht definiert den Paragraphen so:

Gemäß § 315d Abs. 1 Nr. 3 StGB wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer sich im Straßenverkehr als Kraftfahrzeugführer mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen.

Quelle: Bundesverfassungsgericht