Lüdenscheid: Gymnasium zeigt Haltung gegen Rassismus

Das Bergstadt-Gymnasium Lüdenscheid trägt ab sofort den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Die Plakette wurde feierlich am Haupteingang angebracht – gut sichtbar für alle. Damit ist die Schule Teil eines bundesweiten Netzwerks, dem bereits über 4.800 Bildungseinrichtungen angehören. Ziel des Projekts ist es, aktiv gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Intoleranz vorzugehen – nicht nur auf dem Papier, sondern im täglichen Schulleben.

Das Projekt basiert auf freiwilligem Engagement der Schulgemeinschaft: Mindestens 70 Prozent der Schüler und Lehrkräfte müssen sich schriftlich zu den Zielen bekennen, um den Titel zu erhalten. Am Bergstadt-Gymnasium war die Zustimmung deutlich höher, was laut Schulleitung das starke Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung unterstreicht.

"Das ist ein starkes Zeichen, gerade in Zeiten, in denen Fake-News, Populismus und Ausgrenzung wieder zunehmen." – Sebastian Wagemeyer, Bürgermeister von Lüdenscheid.

Mit dem neuen Titel ist es für das Bergstadt-Gymnasium nicht getan: Die Schule will dauerhaft Projekte und Workshops umsetzen, die sich mit Themen wie Rassismus, Antisemitismus, LGBTQ+-Feindlichkeit oder Cybermobbing beschäftigen. Geplant sind unter anderem Thementage, Ausstellungen und Kooperationen mit außerschulischen Partnern.

Besonders stolz ist die Schulgemeinschaft auf ihren neuen Paten: Fußballprofi Ilyas Ansah, der aktuell beim 1. FC Union Berlin unter Vertrag steht, hat sich bereit erklärt, die Schule ideell zu unterstützen. Ansah ist ehemaliger Schüler des Gymnasiums und möchte gerade deshalb jungen Menschen Mut machen, Haltung zu zeigen – auf und neben dem Platz.

"Ich weiß, wie wichtig es ist, im Alltag couragiert zu handeln. Deshalb unterstütze ich meine alte Schule bei dieser wichtigen Initiative." – Ilyas Ansah, Fußballprofi und Schul-Pate

Die Initiative des Bergstadt-Gymnasiums wird auch über die Schulgemeinschaft hinaus als starkes Signal für Weltoffenheit und Demokratie gewertet. In einer Stadt wie Lüdenscheid, die sich seit Jahren aktiv gegen rechte Tendenzen positioniert, fügt sich das Engagement der Schule in ein breiteres gesellschaftliches Klima ein.

Das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wurde 1995 gegründet und gehört zu den größten Schülerinitiativen Deutschlands. Es wird unter anderem von der Bundeszentrale für politische Bildung sowie dem Bundesfamilienministerium unterstützt. Schulen, die Teil des Netzwerks sind, verpflichten sich zu kontinuierlicher Präventionsarbeit – auch mithilfe externer Fortbildungen und Projektmittel.

"Gerade Jugendliche sind entscheidend, wenn es um den Erhalt einer demokratischen Gesellschaft geht. Sie müssen gehört und ernst genommen werden." – Maria Klein-Schmeink, Vorstand im Courage-Netzwerk