Lob und Kritik für KfW Förderungen im Märkischen Kreis
Veröffentlicht: Freitag, 07.02.2025 11:27
Im letzten Jahr gab es im Märkischen Kreis über 100 Mio. Euro an Fördermitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Das sorgt für Freude, aber auch für Kritik.

113,6 Millionen Euro KfW-Fördermittel im Märkischen Kreis
Letztes Jahr gabs für den Märkischen Kreis insgesamt 113,6 Millionen Euro von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Förderungen der KfW sind zum Beispiel für den Hausbau, Existenzgründung oder Studium von Privatpersonen. Aber auch Unternehmen werden damit unterstützt, um Inoovationen umzusetzen. Von den Bundestagsabgeordneten aus dem Märkischen Kreis kommt dafür Lob, aber auch Kritik.
Nezahat Baradari (SPD) sieht Verbesserung der Lebensqualität
Das Geld kommt also direkt bei den Menschen im Märkischen Kreis an und verbessert die Lebensqualität, sagt die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari.
"Diese Mittel stärken unsere Region, unterstützen Unternehmen bei Innovationen und Investitionen und helfen Bürgerinnen und Bürgern beim Erwerb oder der Modernisierung von Wohneigentum."
Besonders hervorzuheben sei die Förderung für private Kunden in den Bereichen Wohnen & Leben sowie Energieeffizienz und erneuerbare Energien, die sich auf insgesamt 74,7 Millionen Euro beläuft. Und auch Unternehmen im Märkischen Kreis würden stark profitierten. Die Mittelstandsbank förderte Gründungen, Investitionen und Innovationen mit insgesamt 32,3 Millionen Euro, darunter 30,3 Millionen Euro über das European Recovery Förderkreditprogramm (ERP) für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie 2,0 Millionen Euro über den ERP-Gründerkredit. Für den Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien bei Privatkunden stellte die KfW in der Region 32,0 Millionen Euro bereit, davon 7,7 Millionen Euro für Effizienzhäuser im Wohngebäudesektor. Ebenfalls wurden im Märkischen Kreis 23 Studierende mit insgesamt 900.000 Euro durch den KfW-Studienkredit unterstützt, so Baradari.
"Diese Fördermittel tragen maßgeblich dazu bei, die wirtschaftliche Entwicklung der Region voranzutreiben, die Energiewende zu unterstützen und gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen zu verbessern."

Paul Ziemiak (CDU) schaut zuversichtlich in die Zukunft
CDU-Bundestagsabgeordnete Paul Ziemiak betont auch, die positive Fördernachfrage lasse ihn zuversichtlich in die Zukunft schauen.
„Wir leben gegenwärtig in herausfordernden Zeiten, die auf Privathaushalte, Wirtschaftsunternehmen und die öffentliche Hand gleichermaßen einwirken. Die positive Tendenz der Fördernachfragen bei der KfW insgesamt lässt mich deshalb zuversichtlich in die Zukunft schauen. Insbesondere in der Export- und Projektfinanzierung stellt die KfW eine Aufwärts-Entwicklung fest.“
Die KfW unterstütze dadurch besonders die deutsche Industrie und die langfristige internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Aber auch Familien mit Kindern und Eigenheimbesitzer, die in klimafreundliche Stromerzeugung investieren, seien unter den Begünstigten, so Ziemiak.
Kritik von Florian Müller (CDU)
Kritik kommt wiederum von Ziemiaks CDU-Kollegen Florian Müller. Die aktuellen Zahlen würden ein besorgniserregendes Bild für Unternehmen und Kommunen im Kreis zeichnen. Deren Fördermittel seien im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent gesunken und damit das dritte Jahr in Folge rückläufig.
„Viele Unternehmen würden gerne investieren, doch die unsichere wirtschaftliche Gesamtlage in Deutschland sorgt dafür, dass geplante Vorhaben zurückgestellt oder ganz aufgegeben werden. Hinzu kommen komplexe und unsichere Förderbedingungen, die in der Verantwortung der Politik liegen.“
Während die Fördermittel für private Haushalte, insbesondere für Investitionen in Wohneigentum, um 55,6 % gestiegen seien, gebe es bei Unternehmen, insbesondere für Gründungen und betriebliche Investitionen, einen Rückgang von 51 %. Besonders dramatisch sei die Situation bei den kommunalen Investitionen, die demnach mit einem Rückgang von 96 % nahezu vollständig eingebrochen sind. Wenn Städte und Gemeinden sich notwendige Projekte nicht mehr leisten können, würden Investitionen in Straßen, Schulen und öffentliche Einrichtungen ausbleiben. Gleichzeitig würden Unternehmen durch die erschwerte Finanzierung von Gründungen und Betriebserweiterungen wertvolle Wachstumschancen verlieren. Ohne eine verlässliche Förderung drohe die wirtschaftliche Dynamik im Märkischen Kreis ins Stocken zu geraten.