
"Lange Nacht des Impfens" auch im Märkischen Kreis
Am Mittwoch, 8. Oktober, öffnen Apotheken im Märkischen Kreis bis in den späten Abend, um Schutzimpfungen gegen Corona und Grippe anzubieten. Ziel ist es, die Impfquote zu erhöhen und Impflücken zu schließen.
Veröffentlicht: Mittwoch, 08.10.2025 03:59
Impfaktion in Iserlohn, Menden und Lüdenscheid
An der gemeinsamen, bundesweiten Aktion beteiligen sich auch vier Apotheken aus dem Märkischen Kreis. Bei der „Langen Nacht des Impfens“ öffnen in Menden die Apotheke Köster (Unnaer Straße 9) und die Heide-Apotheke ihre Türen. In Iserlohn beteiligt sich die Schiller-Apotheke im Kaufland (Raiffeisenstraße 5), und in Lüdenscheid macht die Lünsche-Apotheke (Sternplatz 1) mit. Dort können Bürgerinnen und Bürger sowohl gegen COVID-19 als auch gegen Influenza geimpft werden. Die Aktion findet am 8. Oktober 2025 statt und ist Teil einer bundesweiten Initiative, bei der mehr als 350 Apotheken, Arztpraxen und Gesundheitszentren mitmachen.
Warum gerade jetzt?
Nach den Corona-Jahren hat sich in Deutschland eine zunehmende Impfmüdigkeit breitgemacht – besonders unter jüngeren Menschen. Laut Fachbeobachtern sind es nicht selten weniger grundsätzliche Impfablehnung als strukturelle Hürden, fehlende Zugänglichkeit oder Unwissenheit, die zu niedrigen Raten beitragen. Die "Lange Nacht des Impfens" soll genau dort ansetzen: mit niedrigschwelligen Angeboten, späten Öffnungszeiten und ohne großen bürokratischen Aufwand. Die Aktion wird vom Bundesverband der Versorgungsapotheker (BVVA) organisiert und von Landesapothekerkammern sowie regionalen Apotheken zugeschnitten umgesetzt. Sie ermöglicht ein spontanes Impfen nach Feierabend und soll gerade jene erreichen, die bislang wenig Kontakt zu Ärztinnen und Ärzten haben oder Termine aus Zeitgründen nicht wahrnahmen.
Bedeutung und Auswirkungen für den MK
Für den Märkischen Kreis kann diese Impfinitiative besonders wichtig sein: In der Region – wie bundesweit – liegen die Impfquoten für Grippe und Auffrischungsimpfungen oft deutlich unter den Zielen. So beträgt laut ABDA aktuell die Grippeimpfquote bei über 60-Jährigen in Deutschland nur etwa 38 % – während die WHO 75 % empfiehlt. Wenn viele Menschen das Angebot in Menden, Iserlohn und Lüdenscheid nutzen, kann das zu einem spürbaren Anstieg des Impfschutzes führen – und damit auch zu weniger schweren Krankheitsverläufen, entlasteten Kliniken und besserer Grippesaison im Herbst/Winter. Auch für Jüngere kann der Impfschutz hilfreich sein, um Ausbrüche und Ansteckungen innerhalb Familien oder Gemeinschaften zu reduzieren.
Ablauf, Kosten und praktische Hinweise
Die teilnehmenden Apotheken impfen sowohl gegen COVID-19 als auch gegen Grippe – bei vielen Anbietern für alle Altersgruppen, in anderen teilweise eingeschränkt (z. B. Grippeimpfung über und unter 60 Jahre). (Siehe Liste der Apotheken oben.) Die Kosten für die Impfstoffe werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, wenn eine Impfung gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) angezeigt ist. Die Apotheken beraten vor Ort zum aktuellen Impfstatus, und der Impfnachweis wird in der Regel in den Impfpass eingetragen. Manche Apotheken bitten, Versichertenkarte und Impfpass mitzubringen. In der bundesweiten Aktion ist meist kein Termin erforderlich – dennoch kann eine Voranmeldung sinnvoll sein. Die Apotheken bieten dann größtenteils durchgehende Impfzeiten in den Abendstunden an.
Ausblick: Bleibt das Angebot dauerhaft?
Die „Lange Nacht des Impfens“ geht bereits in ihr drittes Jahr. Ob der Ansatz künftig auf regelmäßige Abendsprechstunden oder saisonale Impfwochen ausgeweitet wird, hängt von der Resonanz und Finanzierung ab. Die Abda stellt aktuell Materialien und Templates zur Verfügung, damit Apotheken die Aktion leichter kommunikativ umsetzen können. Für den MK wäre langfristig denkbar, regelmäßige Impfsprechstunden auch außerhalb der Aktion anzubieten – gerade in Regionen mit unterdurchschnittlicher Impfquote. Ergänzend könnten mobile Impfstationen oder Kooperationen mit Hausärzten helfen, Impflücken nachhaltig zu schließen.
Autor: Manfred Uhl