Jugendamt Attendorn räumt Fehler ein

Es war jahrelang eingesperrt - von Mutter und Großeltern: Ein 8jähriges Mädchen in Attendorn im Nachbarkreis Olpe.

© Symbolbild

Der Fall hat Wellen geschlagen - und jetzt hat das Kreisjugendamt erstmals Defizite eingeräumt. So sind offenbar Verfahrensstandards zum Kinderschutz „nicht in Gänze eingehalten worden“, heißt es in einem Bericht von NRW-Familienministerin Josefine Paul. Demnach will das Jugendamt seine Strukturen überprüfen und sich dabei vom Landesjugendamt beraten lassen. Die Verfahrensstandards sollen verbessert werden - und bei jedem Hinweis auf eine Kindeswohlgefährdung soll künftig das Vier-Augen-Prinzip gelten. Unterdessen läuft noch ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft gegen das Jugendamt des Kreises Olpe. Fast sein gesamtes Leben soll die 8-Jährige im Haus der Großeltern festgehalten worden sein. Mittlerweile lebt das Kind in einer Pflegefamilie. Gegen die Mutter und die Großeltern ermittelt die Staatsanwaltschaft in Siegen wegen Freiheitsberaubung und Misshandlung von Schutzbefohlenen. Sie geht davon aus, dass sie dem Mädchen fast sieben Jahre lang nicht ermöglicht hatten, "am Leben teilzunehmen" - nicht an Kita, Schule oder am Spiel mit anderen Kindern.

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