Iserlohn-Kesbern: Hof Woermann war nicht zu retten

Der Anfang Juli abgebrannte Hof Woermann in Iserlohn Kesbern hätte nicht vor der Zerstörung gerettet werden können. Das ist das Ergebnis der Sondersitzung des Feuerwehrwerhausschusses gestern Abend (10.08.) im Letmather Saalbau.

Die Linken Fraktion hatte die Sondersitzung beantragt, um über vermeintliche Probleme bei der Löschwasserversorgung in Kesbern zu sprechen. Von Verwaltung und Feuerwehr hieß es hierzu: Das Löschwasserkonzept der FW wurde überprüft. Probleme wurden keine gefunden. Trotzdem arbeitet man jetzt an einer Verbesserung der Löschwasserversorgung in Kesbern. Geprüft wird zum Beispiel die Reaktivierung einer unterirdischen Löschwasserzisterne mit 40.000 Liter Fassungsvolumen. Außerdem überlegen Stadtverwaltung und Feuerwehr auch "alte" Feuerwehr-Tank-Fahrzeuge in Zukunft zu behalten, um einen Pendel-Verkehr noch effizienter zu machen. Die Vorschläge sollen im nächsten Feuerwehrausschuss am 21. September vorgelegt werden.

Pressemitteilung der Stadt Iserlohn vom 10. August

Sondersitzung des Feuerwehrausschusses – Stadt Iserlohn und Feuerwehr berichten über Brand in Kesbern und die Löschwasserversorgung in den Außenbereichen der Stadt

Iserlohn. Nach dem Hof-Brand im Iserlohner Ortsteil Kesbern und der daraus entstandenen öffentlichen Diskussion über die Löschwasserversorgung in den Außenbereichen der Stadt, hat es am Abend eine Sondersitzung des Feuerwehrausschusses im Saalbau Letmathe gegeben. Diese hatte die Fraktion Die Linke beantragt.

Feuerwehr und Verwaltung gaben eine mündliche Stellungnahme zum Sachverhalt und zur Feuerwehrarbeit ab:

Oberste Priorität bei Feuerwehreinsätzen hat grundsätzlich die Menschenrettung. In der direkten Reihenfolge schließen sich die Tierrettung, der Schutz der Umwelt und der Schutz der Sachwerte an. Da die Rettung von Menschen und Tieren in diesem konkreten Einsatz nicht erfolgen musste, erfolgte die Sicherung von Sachwerten in Form von weiteren Gebäude(teilen) durch so genannte Riegelstellungen; das bedeutet, dass die Ausbreitung von Bränden von einem Gebäude(teil) auf das Nächste verhindert wird. Bei dem Brand an der Kesberner Straße war das Feuer bei Eintreffen der Feuerwehr bereits von einem Werkstattgebäude in den Heuboden des Wohn- und landwirtschaftlichen Gebäudes gedrungen. Der Aufbau einer wirksamen Riegelstellung oder eines Löschangriffs innerhalb des Gebäudes konnte auf Grund der starken Brandentwicklung, der hohen Brandlast und der Gebäudestruktur nicht durchgeführt werden. Daher wurden Riegelstellungen außerhalb des genannten Gebäudes errichtet um die umliegenden Gebäude zu schützen. Im Brandfall Kesbern konnte die Feuerwehr die Zerstörung des betroffenen Hofes ebendeshalb leider nicht verhindern.

Aufgrund der Ausdehnung zu einem Vollbrand wurde ein Pendelverkehr mit mehreren Löschfahrzeugen eingerichtet, der aber bei Großbränden nicht unüblich ist. Das zeigt auch der Brand am Hegenscheid. Dort wurde ebenso verfahren. Der etwa 900 Meter entfernte – bis zum Brandtag seit Jahren nicht mehr instand gehaltene - Löschteich konnte nach Freischneiden mitgenutzt werden und wurde inzwischen durch den Stadtbetrieb Iserlohn/Hemer (SIH) komplett ertüchtigt, ebenso die Zufahrt. Des Weiteren wurde das Löschwasserkonzept der Feuerwehr überprüft mit dem Ergebnis, dass die Abläufe funktionieren. Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Löschwasserversorgung in Kesbern ist die Prüfung der Reaktivierung einer unterirdischen Löschwasserzisterne (40.000 Liter Fassungsvermögen). Dazu ist in der kommenden Woche ein Gespräch mit den Stadtwerken geplant. Außerdem überlegen Stadtverwaltung und Feuerwehr "alte" Feuerwehr-Tank-Fahrzeuge in Zukunft zu behalten, um einen Pendel-Verkehr noch effizienter zu machen und es sollen ein Löschwasserkataster sowie eine Broschüre erstellt werden, um vollumfänglich transparente Informationen über den IST-Zustand zu liefern. Im nächsten Feuerwehrausschuss am 21. September wird die Verwaltung Vorschläge für die zum Ende des Jahres anstehende Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes vorlegen. Denkbar wäre zum Beispiel auch die Errichtung weiterer Löschteiche oder unterirdischer Entnahme-Behälter.

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