Hohe Waldbrandgefahr im Märkischen Kreis
Veröffentlicht: Sonntag, 22.06.2025 08:45
Anhaltende Trockenheit und Hitze führen zu hoher Waldbrandgefahr – auch bei uns im Märkischen Kreis gilt fürs Wochenende eine erhöhte Gefahr. Wald und Holz NRW appelliert an alle: Vorsicht im Wald!

Hohe Waldbrandgefahr im Märkischen Kreis: Hitze und Trockenheit verschärfen Lage
Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW warnt eindringlich vor der aktuell stark steigenden Waldbrandgefahr in ganz Nordrhein-Westfalen. Besonders im Märkischen Kreis, wo knapp 50 Prozent der Fläche bewaldet sind, ist die Gefahr durch die anhaltend warmen und trockenen Bedingungen sehr hoch. Für Lüdenscheid gilt laut Deutschem Wetterdienst an diesem Sonntag (22.06.) die Gefahrenstufe 4 von 5. Gleichzeitig steigt auch der Feuerindex für Grasland. Lüdenscheid und Meinerzhagen kommen auch hier am Sonntag auf die vorletzte Gefahrenstufe.
Waldbrand in Iserlohn
Am Sonntagmorgen meldete die Feuerwehr einen Waldbrand in Iserlohn. An der Grürmannsheide nahe der Rote-Haus-Straße standen demnach circa 30 Quadratmeter Waldfläche in Flammen. Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell löschen.
90 % der Waldbrände entstehen durch menschliches Fehlverhalten
Hartwig Dolgner, Waldbrandexperte bei Wald und Holz NRW, betont:
„Es ist wichtig, dass wir alle Acht geben auf den Wald – über 90 % der Waldbrände entstehen nicht natürlich. Bereits eine glimmende Zigarette, die zum Beispiel aus dem Auto heraus weggeworfen wird, entzündet immer wieder dürres Gras am Wegesrand, Wind treibt die Flammen dann in den Wald. Eine kleine Unachtsamkeit kann in diesem Fall eine Katastrophe auslösen"

Regeln zum Schutz vor Waldbränden im Märkischen Kreis
Zur Vermeidung von Waldbränden, gelten folgende Regeln:
- Offenes Feuer ist im Wald und im Abstand von 100 Metern zum Wald, außer an explizit gekennzeichneten Grillplätzen, gesetzlich verboten.
- Rettungswege wie Waldwege und Waldzufahrten müssen frei bleiben.
- Kraftfahrzeug dürfen nur auf befestigten Flächen abgestellt werden. Vom heißen Auspuff geht Brandgefahr aus, wenn sich vertrocknetes Pflanzenmaterial oder Laub darunter befindet.
- Keine Zigaretten in die Landschaft werfen – glimmende Kippen lösen immer wieder Waldbrände aus!
- Im Wald gilt vom 01. März bis zum 31. Oktober das gesetzliche Rauchverbot.
Bei Brand sofort die 112 wählen
Wer Rauch oder Feuer im Wald bemerkt, sollte unverzüglich den Notruf 112 wählen und den genauen Standort beschreiben. „Beschreibungen wie ‚Ich habe auf dem Wanderparkplatz XY geparkt und bin dann rechts in den Wald abgebogen‘ helfen den Einsatzkräften enorm“, so Dolgner. Eigene Löschversuche sollten nur bei sehr kleinen Bränden unternommen werden. Ist das Feuer entfacht, zählt vor allem die eigene Sicherheit und das schnelle Alarmieren der Feuerwehr. Dolgner ergänzt: „Auch Fahrzeuge sind eine unterschätzte Gefahr. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte unbedingt darauf achten, dass kein trockenes Pflanzenmaterial unter dem Auspuff liegt und möglichst auf ausgewiesenen Parkplätzen parken.“ In Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Wald und Holz wurde dieses Jahr In Neuenrade-Affeln zum ersten Mal in NRW ein spezielles Mittel gegen Waldbrände getestet.
(DoP)