Haushaltseinbringung 2022: Kreisumlagesatz bleibt unverändert

Der Märkische Kreis plant für das kommende Jahr Ausgaben in Höhe von 673 Millionen Euro. Das geht aus dem Haushaltsplan-Entwurf 2022 hervor, den Landrat Marco Voge und Kreiskämmerer Kai Elsweier dem Kreistag am Donnerstag vorgelegt haben.

Geldscheine und Geldmünzen

Die Historische Schützenhalle "Loh" in Lüdenscheid trägt es im Namen: Hier ist mit dem Betrieb eines Impfzentrums ein historisches Kapitel in der Geschichte des Märkischen Kreises geschrieben worden. Am 10. Dezember 2020 deutete optisch noch nichts daraufhin, dass an diesem Standort Hunderttausende Impfungen gegen das Coronavirus erfolgen. Denn an diesem Tag brachten Landrat Marco Voge und Kämmerer Kai Elsweier den Haushalt 2021 in den Kreistag ein. Seinerzeit Premiere für beide in ihren neuen Ämtern.

Das Impfzentrum, fertig im Dezember vergangenen Jahres und von Februar bis Ende September in Betrieb, ist längst abgebaut und am Donnerstag wieder Schauplatz des Kreistages und der Haushaltseinbringung, diesmal für das Jahr 2022. Bevor aber in die Tagesordnung eingestiegen wird, ist es still im großen Saal. Für alle Opfer des Starkregenereignisses vom 14. Juli dieses Jahres, darunter zwei verstorbene Feuerwehrkameraden im Märkischen Kreis und ihre Angehörigen, wird eine Schweigeminute eingelegt.

Dann steht die Haushaltseinbringung 2022 im Mittelpunkt. Die wichtigsten Zahlen: Den Aufwendungen in Höhe von 673 Millionen Euro stehen Erträge von rund 670 Millionen Euro gegenüber. Haupt-Einnahmequellen bleiben die allgemeine Kreisumlage sowie die differenzierte Kreisumlage für die acht kreisangehörigen Kommunen ohne eigenes Jugendamt, für die der Kreis diese Aufgabe übernimmt. Der Kreisumlagesatz bleibt unverändert bei 38,76 Prozent – die Bilanzsumme hat sich im vergangenen Jahr um knapp 30 Millionen Euro auf insgesamt 573,4 Millionen Euro erhöht. Der Kreis plant den Haushalt 2022 mit einem Minus in Höhe von 3,3 Millionen Euro – "wobei das Defizit durch Entnahme aus der Ausgleichsrücklage gedeckt wird", wie Kreiskämmerer Kai Elsweier informiert.

Zu den größten Ausgabeblöcken zählen die Sozialkosten (197,9 Mio. Euro), die Kosten für die Aufrechterhaltung des ÖPNV (15,9 Mio. Euro) und die Personalkosten (111,2 Mio. Euro). Der Produktbereich "Soziale Leistungen" wird im Zeitraum von 2020 bis 2025 von bisher 184,9 Millionen Euro auf insgesamt 205,5 Millionen Euro anwachsen, berichtet der Kämmerer. Kai Elsweier: "Damit sind trotz anteiliger Kostenübernahmen und Erstattungen anderer staatlicher Ebenen rund 100 Millionen Euro im Wesentlichen über die Kreisumlage, also von den kreisangehörigen Kommunen zu tragen. Hier sind Maßnahmen zur Gegensteuerung durch den Kreis selbst nicht beziehungsweise kaum vorhanden. Am Wirkungsvollsten ist eine aktive Standortpolitik im Zusammenwirken von Kreis und Kommunen, um so nach Möglichkeit Sozialkosten gar nicht erst entstehen zu lassen."

Der fast 600 Seiten umfassende Haushaltsplan-Entwurf geht jetzt zur Beratung und Beschlussfassung in die politischen Gremien.

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