Geld oder Liebe?

Liebe macht blind. Ist wirklich manchmal so. Anders lassen sich manche Sachen nicht erklären.

© pixabay/Symbolbild

Eine 57 Jahre alte Frau aus unserem Märkischen Kreis ist wohl einem "Romance-Scammer" auf den Leim gegangen. Einem romantischen Betrüger, den sie im Internet kennengelernt hatte. Und dann will der Mann auch noch in den USA wohnen und der Frau ein Paket mit Millionen-Wert schicken. Wenn sie denn ein paar tausend Euro für Steuern und Zollgebühren überweist. Zum Glück konnte die Frau auf Anraten ihrer Tochter das Schlimmste abwehren und die Polizei einschalten.

Hinweis der Polizei:

Immer wieder gehen Menschen den "Romance-Scammern" (Romantische Betrüger) auf den Leim. Die Betrüger spielen übel mit den Gefühlen ihrer Opfer. Die vermeinten Liebespartner leben meist auf einem anderen Kontinent. Auf Fotos präsentieren sich weibliche Scammer oft sehr freizügig. Männliche Scammer geben sich immer wieder als Soldaten, Geschäftsmann oder Ingenieur aus. Sie nutzen soziale Netzwerke oder Online-Partnerbörsen und verwenden gerne ungewöhnliche Lebensläufe. Ist ihnen ein Opfer auf den Leim gegangen, wird es Komplimente überhäuft und mit Charme eingewickelt. Nach dem anfänglichen Flirt kommen schon nach wenigen Tagen innigste Liebesbezeugungen. Manchmal kommt auch ein Kontakt per Skype oder Telefon zustande. Das dicke Ende lässt meist nicht lange auf sich warten: Kurz vor einem vereinbarten Treffen in der "echten Welt" gerät der vermeintliche Lover urplötzlich in Geldnot. Oder er ist auf Urlaubsreise oder im Militäreinsatz in Afghanistan und kann daheim die Operation der Tochter nicht bezahlen. Deshalb bittet er die neue Internet-Bekanntschaft um einen Geldtransfer. Immer wieder lassen sich Opfer darauf ein und überweisen sogar mehrmals Geld ins Ausland. Dann bricht der Kontakt abrupt ab. Das Handy ist abgeschaltet, E-Mails gehen ins Leere.


Die Polizei rät zur Vorsicht, wenn Internet-Bekanntschaften binnen Tagen von "Liebe" und "Heirat" sprechen. Alle Alarmglocken sollten schrillen, wenn der Fremde, den man noch nie zu Gesicht bekommen hat, um Geld bittet. Oft machen sich die Betrüger nicht einmal die Mühe, Pseudo-Namen oder Foto zu variieren. Wenn sich das Foto der Angebeteten im Internet auf Foto-Sammlungen findet, dürfte es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Betrüger/eine Betrügerin handeln. Opfer sollten sich nicht scheuen, Anzeige zu erstatten.

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