Falsche Enkelin bringt Altenaer um Erspartes!
Veröffentlicht: Mittwoch, 04.11.2020 15:47
Es ist schon wieder passiert: In Altena ist ein 76jähriger Mann auf den Enkeltrick hereingefallen.

Eine angebliche Enkelin meldet sich am Telefon - mit den Worten: "Ich hatte einen Unfall - und brauche sofort mehrere zehntausend Euro, um den Schaden zu regulieren!" Dabei hört sich die Stimme der Betrügerin tatsächlich so an wie die der echten Enkelin. Der Senior hat also keinen Zweifel an der Geschichte, aber nicht so viel Geld. Aber: Er hebt alles das, was er auf dem Konto hat, ab und gibt es dann einer angeblichen Mitarbeiterin eines Iserlohner Autohauses an einem vereinbarten Treffpunkt in der Bergstraße. Der Betrug fliegt erst auf, als der Senior seine echte Enkelin zurückruft. Die Betrugsmasche "Enkeltrick" war ihm übrigens nicht bekannt.
Der Betrug ereignete sich gestern (Dienstag, 03.11.). Der Senior übergab das Geld einer Frau um 16 Uhr an der Bergstraße. Die Frau stieg in einen goldfarbenen Skoda ein. Die Polizei (Telefon 02352 - 9199-0) sucht jetzt nach Zeugen.
TIPPS DER POLIZEI
Die Polizei warnt immer wieder vor dieser Art von Betrug. Die Täter scheuen nicht davor zurück, umfangreiche, detaillierte Lügengeschichten zu spinnen. Oft eröffnen sie das Gespräch mit der Frage "Rat mal, wer hier ist?" Je nachdem, welchen Namen die Opfer dann nennen, schlüpfen die Betrüger blitzschnell in die jeweilige Rolle: den lange nicht gesehenen Freund, den alten Arbeitskollegen, Enkel oder Enkelin, ... Die Täter kommen schnell zum Thema: Mal ist es eine angeblich einmalige Gelegenheit, günstig eine Wohnung zu kaufen. Oder es geht noch dramatischer zu, wenn der Anrufer angeblich in Lebensgefahr ist oder sich von irgendwelchen Straftaten "freikaufen" muss. Deshalb soll der Opa/die ehemalige Freundin mit Geld aushelfen. Zum Geldabholen kommt in der Regel ein Fremder. Denn das Opfer würde den Fake-Verwandten oder -Bekannten sonst ja erkennen. Wer sich einmal auf ein solches Gespräch eingelassen hat, der wird die Täter so schnell nicht mehr los. Über Stunden und Tage bearbeiten sie ihre Opfer. Sie verwirren, bedrohen und setzen sie unter Druck.
Deshalb rät die Polizei, sich erst gar nicht auf das Fragespiel einzulassen. Wer etwas will, der soll sich mit seinem Namen melden. Rufen Sie die angeblichen Enkel unter der ihnen bereits bekannten Rufnummer zurück - und zwar VOR einer Geldübergabe.
+ Holen Sie sich Rat bei echten Freunden!
+ Scheuen Sie sich nicht, die Polizei anzurufen!
+ Geben Sie gegenüber Fremden keine Informationen preis über Vermögen oder andere persönliche Daten.
+ Betrüger suchen oft in den üblichen Telefonverzeichnissen nach älter klingenden Vornamen. Wer seinen Vornamen im Telefonbuch abkürzt und seine Adresse weglässt, der verringert die Gefahr solcher betrügerischen Anrufe. Bekannte oder Verwandte kennen die Nummer ohnehin.
+ Genau die sollten ihre älteren Freunde, Familienangehörigen oder Nachbarn vorbeugend vor den falschen Enkeln warnen. Solche realen Geschichten, wie jetzt in Altena, bieten immer wieder Anlass zu einem Gespräch. "Hast Du schon gehört, ...."