Evangelischer Kirchenkreis setzt auf Schutz vor sexualisierter Gewalt
Veröffentlicht: Montag, 27.11.2023 11:31
Die Einrichtungen des evangelischen Kirchenkreises im Märkischen Kreis sollen sichere Orte in Bezug auf sexualisierte Gewalt sein. Darauf hat sich die Synode des evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg bei ihrer Herbsttagung verständigt.
Einrichtungen des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg als sichere Orte
In der Vergangenheit haben zahlreiche Missbrauchsskandale die Kirchen, auch den Evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg, erschüttert. Jetzt soll jedoch ein Umdenken erfolgen, und die Einrichtungen des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg sollen sichere Orte in Bezug auf sexualisierte Gewalt werden.
Synode beschließt Schutzkonzept für evangelischen Kirchenkreis
Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg hat bei ihrer Herbsttagung beschlossen, ein Schutzkonzept umzusetzen. Dieses beinhaltet 15 Punkte und soll als Selbstverpflichtungserklärung dienen. Alle Personen, die im Kirchenkreis, den Kirchengemeinden und Einrichtungen tätig sind, müssen diese Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnen. Darüber hinaus sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesetzlich zur Teilnahme an einer Fortbildung zum Thema „Schutz vor sexualisierter Gewalt“ verpflichtet. Zudem soll das beschlossene Konzept als Vorreiter für andere Einrichtungen dienen, an dem sich orientiert werden kann. Es zeigt Schritte auf, wie bei dem Verdacht auf solche Gewalt vorzugehen ist.
Weniger Mitglieder und höhere Personalkosten: Friedhöfe mit "gigantischen Defiziten"
Zudem mache sich die Zuspitzung der finanziellen Lage des Kirchenkreises immer deutlicher bemerkbar.
„Ein beängstigender Rückgang der Gemeindegliederzahlen, eine Konjunktur ohne die beeindruckenden Wachstumsraten der letzten Jahre und dazu eine hohe Inflation sowie hohe Tarifabschlüsse führen auch bei nominell gleichbleibenden Kirchensteuerzuweisungen zu einem deutlichen Rückgang der Finanzkraft“, stellte der Superintendent in seinem Bericht fest.
Das läge auch daran, dass die Personal- und Gebäudekosten auf einen älteren Mitgliederbestand von 112.000 Menschen im evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg ausgelegt sei. Inzwischen leben im Kirchenkreis jedoch nur noch rund 72.000 Gemeindeglieder. Der Kirchenkreis überlegt nun deswegen, in welche Immobilien noch Geld gesteckt werden könne und auf welche Grundstücke oder Häuser sie künftig verzichten könnten. Auch die Aufnahm weiterer Friedhöfe würde die Lage zusätzlich verschärfen. Zum Verband gehören aktuell 22 Begräbnisstätten in 13 Gemeinden des Ev. Kirchenkreises. Seine Ziele sind es, eine zeitgemäße Bestattungskultur anzubieten, trauernde Hinterbliebene zu unterstützen und die von ihm verwalteten Friedhöfe zu optimieren. Diese Ziele geraten immer mehr in Gefahr.
Ferienstätte des ev. Kirchenkreises auf Borkum soll bleiben
Noch vor wenigen Monaten bereitete die Ferienstätte „Alter Leuchtturm“ auf Borkum dem Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg großes Kopfzerbrechen. Ein Renovierungsbedarf von rund drei Millionen Euro und damit die Frage nach der Zukunft der beliebten Ferienstätte stand damals im Raum. Jetzt scheint sich das Blatt gewendet zu haben. Für die notwendigen Renovierungen hat der Kirchenkreis mit Unterstützung des Dortmunder Architekten Martin Friedrich ein Modell entwickelt, das eine bezahlbare und abschnittsweise Abwicklung der Reparaturarbeiten ermöglicht. Das Haus werde die notwendigen Mittel im Wesentlichen aus eigener Kraft erwirtschaften können, kündigte Dr. Grote an. /DoP