Effekte des LKW-Durchfahrtsverbots in Lüdenscheid

Wie gut wirkt das LKW-Durchfahrtsverbot in Lüdenscheid? Diese Frage will die Stadt bald gesichert beantworten können.

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Dafür hat ein externes Büro in der vergangenen Woche (Di. 20.06.) Verkehrsdaten für genau einen Tag gesammelt. Das Ganze an 16 Stellen im Stadtgebiet. Für fast alle Standorte gibt es Vergleichswerte aus der Zeit vor dem Durchfahrtsverbot. Die Ergebnisse dazu sollen der Stadt Lüdenscheid voraussichtlich Anfang Juli vorliegen.

Weitere Verkehrszählungen sind für drei Tage nach den Sommerferien geplant. Mit der Datengrundlage würden sich die dauerhaft zu erwartenden Effekte einschätzen lassen, heißt es vom Fachdienst. Und auch weitere Kontrollen könnten daran ausgerichtet werden.

Aus Sicht der Stadt scheint das LKW-Durchfahrtsverbot den gewünschten Effekt zu haben: "Der Anteil des Schwerlastverkehrs in Lüdenscheid ist in den ersten rund zwei Wochen spürbar zurückgegangen. Diese Einschätzung der Stadtverwaltung teilen viele Bürger sowie heimische Unternehmen". Auch Bürgermeister Sebastian Wagemeyer sagt:

Gefühlt sind deutlich weniger Lkw unterwegs. Auf den Straßen kommt man wieder schneller und besser voran. Das fühlt sich gut an und zeigt, dass das Lkw-Verbot richtig und wichtig ist, um die Verkehrslage zu verbessern.

Kontrollen der Polizei

Mittlerweile gibt es auch eine weitere Zwischenbilanz der Polizei, die seit genau zwei Wochen das LKW-Durchfahrtsverbot kontrolliert. Auch sie braucht für eine abschließende Bewertung zur Wirksamkeit der Kontrollen weitere Verkehrsdaten. Dennoch berichtet die Polizei:

... dass die Zahl der festgestellten Verstöße trotz der Intensität der Kontrollen bisher nicht spürbar gesunken ist. Es wird angenommen, dass auch die Zahl der verbotenen Durchfahrten zurzeit noch stagniert.

In den Kontrollen sind 1.404 LKW zurückgeschickt und sanktioniert worden. Die Zahlen im Überblick:

  • 7.717 LKW sind angehalten und Kontrolliert worden (ca. 29% der relevanten Fahrzeuge)


  • 1.404 LKW hatten keine Berechtigung (ca.18% der kontrollierten Fahrzeuge)
  • 4.533 LKW waren berechtigt (ca. 59% der kontrollierten Fahrzeuge)
  • 1.780 LKW hatten eine Ausnahmegenehmigung (ca. 23% der kontrollierten Fahrzeuge)

Bei den Kontrollen zur Nachtzeit sind 1.281 Fahrzeuge kontrolliert worden. Hierbei konnten 334 Verstöße und Zurückweisungen erfolgen. Die Trefferquote ist nachts höher, weil aufgrund der geringeren Verkehrsbelastung eine gezieltere Kontrollauswahl stattfinden kann und die Kontrollorte variieren.Neben den Missachtungen des Durchfahrtsverbotes stellten Polizeibeamte zahlreiche weitere Verkehrsverstöße fest.

Die Kontrollen gehen in den nächsten zwei Wochen im vergleichbaren Umfang weiter. Etwa 200 Beamte kontrollieren seit dem 12. Juni die Einhaltung des Verbots rund um die Uhr. Der Einsatz ist nur unter Inanspruchnahme von Einsatzkräften aus dem ganzen Land NRW zu bewältigen. Neben Hundertschaften unterstützen z.B. auch Angehörige von Verkehrsdiensten, die auf die Kontrolle des Schwerlastverkehrs spezialisiert sind. Die Polizei überwacht das Durchfahrtsverbot nach wie vor an insgesamt sieben Kontrollstellen. Zudem finden über den Tag verteilt zusätzliche Kontrollen auf der Bedarfsumleitung statt.

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