
Cannabis-Großplantage in Lüdenscheid ausgehoben
Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) hat im Rahmen von Ermittlungen gegen rivalisierende Drogenhändler Verbindungen in den Märkischen Kreis aufgedeckt. Eine Bande albanischer Tatverdächtiger soll drei illegale Cannabis-Großplantagen in Nordrhein-Westfalen betrieben haben – darunter eine in Lüdenscheid, die im Mai dieses Jahres bei einer Razzia ausgehoben wurde. Die Plantage war Teil eines kriminellen Netzwerks, das sich mit einer Gruppe von Söldnern aus der französischen Fremdenlegion einen Drogenkrieg lieferte.
Hintergrund: Drogenkrieg und Entführungspläne
Die Ermittlungen des LKA NRW begannen im Oktober 2024 mit der Kontrolle eines Fahrzeugs in Herne, bei der zwei lettische Insassen auffielen. Im Fahrzeug fanden die Beamten professionelle Überwachungsausrüstung und Gaswaffen. Die Ermittlungen ergaben, dass die Männer Teil eines kriminellen Netzwerks waren, das die Entführung eines albanischen Drogenhändlers plante. Hintergrund war ein Konflikt zwischen zwei Drogenkartellen, ausgelöst durch den Diebstahl von mehreren Tonnen Cannabis.
Die Ermittlungen führten zunächst zur Festnahme der albanischen Bande, die die Cannabis-Großplantagen, darunter auch eine in Lüdenscheid, betrieb. Die mutmaßlichen Söldner, die über eine militärische Ausbildung verfügen und teilweise Angehörige der französischen Fremdenlegion sind, sollten den Anführer der albanischen Gruppe entführen.
Internationale Festnahmen durch Europol
Im Rahmen einer durch Europol koordinierten internationalen Maßnahme wurden vier mit internationalem Haftbefehl gesuchte Tatverdächtige jetzt festgenommen. Neben Deutschland waren auch Strafverfolgungsbehörden aus Dänemark, Frankreich, Lettland und Großbritannien beteiligt. Die Festnahmen erfolgten teils durch Spezialeinheiten. Die zwei vormals festgenommenen lettischen Söldner wurden inzwischen vor dem Landgericht Düsseldorf zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.