Deutsche Umwelthilfe geht gegen SUVs vor: Auch Iserlohn, Halver und Lüdenscheid betroffen
Veröffentlicht: Donnerstag, 08.08.2024 15:24
Iserlohn, Lüdenscheid und Halver haben Post von der Deutschen Umwelthilfe bekommen. Im Auftrag von mehreren tausend Bürgern in Deutschland fordert die DUH gerade mehr als 300 Städte auf, Maßnahmen gegen große SUV in den Städten zu ergreifen.
Deutsche Umwelthilfe fordert Maßnahmen gegen SUVs: Auch Iserlohn, Halver und Lüdenscheid betroffen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat sich mit einem dringenden Anliegen an mehrere hundert Städte in Deutschland gewandt, darunter auch Iserlohn, Halver und Lüdenscheid. Die DUH fordert, dass diese Städte strenge Maßnahmen gegen den wachsenden Trend zu großen Geländewagen, sogenannten SUVs, ergreifen. Diese Fahrzeuge seien eine Gefahr für den Verkehr, beanspruchen viel Platz in den Innenstädten und belasten die Umwelt.
Forderungen der Deutschen Umwelthilfe
Zu den geforderten Maßnahmen der DUH gehören unter anderem:
- Höhere Parkgebühren: Diese sollen nach der Größe der Fahrzeuge gestaffelt werden. SUVs und andere große Fahrzeuge würden somit höhere Gebühren zahlen müssen.
- Konsequente Ahndung von Falschparken: Überparkte oder falsch geparkte SUVs sollen strenger kontrolliert werden. Das kann durch Bußgelder oder im schlimmsten Fall durch Abschleppen geschehen.
- Ausweitung von Parkraumbewirtschaftungsmaßnahmen**: Hierzu zählt die Einführung von markierten Parkflächen, um geordnetes und platzsparendes Parken zu ermöglichen, sowie die Erhöhung von Anwohnerparkgebühren.
Reaktion der Stadt Lüdenscheid
Auf Anfrage von Radio MK erklärte die Stadt Lüdenscheid, dass die Problematik durch die SUVs und den Individualverkehr insgesamt bekannt sei. Allerdings sei es aufgrund der aktuellen Verkehrssituation nicht der richtige Zeitpunkt, um den Autoverkehr weiter einzuschränken oder das Parken zu verteuern. Wegen der Sperrung der A45 ist es schon jetzt schwierig genug, nach Lüdenscheid zu gelangen. Strengere Parkregeln, höhere Parkgebühren oder Bußgelder würden die Lage nur noch verschärfen, so die Stadtverwaltung. Die Gebühren für das Anwohnerparken sollen zwar langfristig schon angepasst werden, dieser Schritt ist aber frühestens für 2026 vorgesehen.
Erste Erfolge der DUH-Forderungen in anderen Städten
In anderen Städten zeigt die Initiative der DUH bereits erste Erfolge. So hat Aachen nach Koblenz als zweite Stadt in Deutschland eine deutliche Erhöhung der Gebühren für Bewohnerparkausweise angekündigt, die sich nach der Fahrzeuggröße richten soll. Diese Maßnahmen folgen einem Pariser Bürgerentscheid aus dem Februar 2024, der ebenfalls gegen große SUVs gerichtet war und in Deutschland eine Welle von Anträgen ausgelöst hat.
DUH: SUVs gefährden Verkehrssicherheit und Umwelt
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, betont, dass übergroße SUVs eine Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer darstellen, Umwelt und Klima belasten und wertvollen Platz in den dicht bebauten Innenstädten einnehmen.
„Unsere Innenstädte drohen an übergroßen Stadtgeländewagen und Lifestyle-Pick-Ups zu ersticken,“
so Resch. Die DUH fordert die Städte auf, die rechtlichen Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen, konsequent zu nutzen, um die Verbreitung von SUVs in den Städten einzudämmen.
Was bedeutet das für Iserlohn, Halver und Lüdenscheid?
Für die Städte Iserlohn, Halver und Lüdenscheid könnte die Umsetzung der DUH-Forderungen zu einer Verschärfung der Parkraumbewirtschaftung führen. Ob und wann die Städte Maßnahmen ergreifen, bleibt abzuwarten. Hier kommt ihr zur Mitmach-Aktion. /RaK