Depressionen: Viele im Märkischen Kreis betroffen

Erschreckende Zahlen: Rund jeder sechste AOK-Versicherte im Märkischen Kreis war im Jahr 2022 wegen Depressionen in Behandlung.

© Radio MK/Lia Staniewski

Jeder sechste in Behandlung

Die neuesten Zahlen aus dem Krankenkassen-Gesundheitsatlas der AOK zeigen eine besorgniserregende Entwicklung im Märkischen Kreis. Im Jahr 2022 war rund jeder sechste AOK-Versicherte wegen Depressionen in Behandlung. Dies betrifft mehr als 60.000 Menschen ab 10 Jahren. Besonders betroffen sind Beschäftigte in der Pflege, Kinderbetreuung und im öffentlichen Verkehr

200.000 Fehltage im Märkischen Kreis

Im Jahr 2022 fielen im Märkischen Kreis insgesamt fast 200.000 Fehltage wegen Depressionen an. Genauer gesagt waren es 199.865 Fehltage. Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur das Ausmaß der Erkrankung, sondern auch die Belastungen für die betroffenen Menschen und die Gesellschaft.

Frühzeitig Hilfe suchen

Die AOK betont, wie wichtig es ist, bei Verdacht auf eine Depression frühzeitig Hilfe zu suchen.

Dirk Schneider, AOK-Serviceregionsleiter, erklärt: „Depressionen gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Sie verursachen für die Betroffenen nicht nur persönliches Leid, sondern auch hohe Kosten für das Gesundheitssystem und die Wirtschaft.“

Zudem haben viele Betroffene noch immer Angst vor gesellschaftlicher Ausgrenzung oder beruflichen Nachteilen, weshalb sie oft zu spät professionelle Hilfe suchen.


Beratung in Krisensituationen:


Telefonseelsorge


(0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder


Kinder- und Jugendtelefon


(Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)


Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.


Weitere Hilfen findet ihr hier.

Unterstützung für Angehörige: Der AOK-Online-Familiencoach

Die AOK weist außerdem darauf hin, wie wichtig die Unterstützung von Angehörigen für Menschen mit Depressionen ist. Angehörige sind oft die wichtigste Stütze für Betroffene. Doch diese Rolle kann auch zu einer großen Belastung werden, die nicht selten dazu führt, dass sich auch die Angehörigen selbst überfordern. Deshalb bietet die AOK den kostenlosen Online-„Familiencoach Depression“ an. Dieses Programm hilft Angehörigen, die Krankheit zu verstehen und die Beziehung zu stärken, ohne dabei die eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen.

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