Boris Johnson tritt als Parteichef zurück - Reaktionen aus der Politik in der Region

Der britische Premierminister Boris Johnson ist heute (07. Juli) als Chef seiner Konservativen Partei zurückgetreten.

Noch gestern Abend hatte er einen Rücktritt ausgeschlossen. Am Ende ist der Druck aber wohl zu groß geworden. Nach einer ganzen Reihe von Skandalen waren seit Dienstagabend (05. Juli) mehr als 50 Minister und andere Regierungsvertreter aus Protest gegen Johnson zurückgetreten. In seiner Rede sagte Johnson: »Ich bin traurig, dass ich den besten Job der Welt aufgeben muss«. Erstmal gibt Johnson allerdings nur den Vorsitz der konservativen Partei ab, als Premier will er so lange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gewählt ist. Das wollen aber weder seine Parteikollegen noch die Opposition.

Der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete Dr. Peter Liese begrüßt Johnsons Rücktritt ausdrücklich. In einem Statement schreibt er: „Lügen haben kurze Beine. Man hatte den Eindruck, dass dieses alte Sprichwort für alle gilt, außer für Boris Johnson. Doch nun haben ihn seine Lügen endlich eingeholt. Ich begrüße den Rücktritt ausdrücklich. Der Schaden, den Johnson durch seine Lügenkampagne und den darauffolgenden Beschluss zum Brexit angerichtet hat, ist erheblich und auch ein neuer britischer Premierminister wird den Brexit nicht sofort rückgängig machen. Es bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Verletzung der Abkommen mit der Europäischen Union, die Johnson angekündigt hat, vom Tisch ist. Für die vielen britischen Mitbürger in Südwestfalen, für die vielen Südwestfalen in Großbritannien und für unsere Wirtschaft ist es wichtig, dass wir verlässliche Beziehungen haben und dass vielleicht eines Tages Großbritannien wieder in die EU zurückkehrt. Die Hoffnung darauf, ist mit dem heutigen Tag etwas gewachsen."

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