Betrügerpärchen gesucht

Die Polizei fahndet nach einem jungen Pärchen.

© pixabay

Die beiden stehen in Verdacht, gestern eine 80jährige Plettenbergerin mit dem Enkeltrick über´s Ohr gehauen zu haben - und sind dann vermutlich mit dem Zug geflüchtet. Das Opfer hob bei der Bank nach einem Telefonat eine große Geldsumme für die vermeintlichen Verwandten in Not ab - und übergab das Geld dann einem nur gebrochen Deutsch sprechendem Mann an der Haustür. Der stieg in ein Taxi und ließ sich mit einer Begleiterin zum Plettenberger Bahnhof fahren. Nach Ansicht des Taxifahrers sprach der Mann Italienisch. Überwachungskameras zeigen, wie das Paar gestern Nachmittag gegen 14 Uhr in einen Zug steigt - nach bisherigem Stand der Ermittlungen in Richtung Hagen. Jetzt sucht die Polizei weitere Zeugen.


Die Tatverdächtigen werden wie folgt beschrieben: Der Mann trug einen beigefarbenen Jogginganzug unbekannter Marke mit Schriftzug auf der Hose. Er ist ca. 1,75 Meter groß, leicht korpulent, hat einen Schnäuzer und lockiges Haar. Er wird auf 18 bis 20 Jahre geschätzt.

Seine Begleiterin dürfte zwischen 25 und 30 Jahre alt sein. Sie hat halb langes, blondes Haar, trug ein weißes Oberteil, eine dunkelblaue lange Jacke und eine dunkelblaue Jeans. Sie ist etwa 1,65 bis 1,70 Meter groß.

Die Polizei hofft nun, dass Fahrgäste des Zuges Angaben machen können zum weiteren Fahrweg und zum Zielort des Paares.


DER ENKELTRICK

Die Polizei warnt immer wieder vor dieser Betrugsmasche. Die Täter scheuen nicht davor zurück, umfangreiche, detaillierte Lügengeschichten zu spinnen. Oft eröffnen die Täter das Gespräch mit der Frage "Rat mal, wer hier ist?" Je nachdem, welchen Namen die Opfer dann nennen, schlüpfen die Betrüger blitzschnell in die jeweilige Rolle. Immer kommt das Gespräch auf eine eilige Geldforderung. Mal ist es eine angeblich einmalige Gelegenheit, günstig eine Wohnung zu kaufen. Oder es geht noch dramatischer zu, wenn der Anrufer angeblich in Lebensgefahr ist oder sich von irgendwelchen Straftaten "freikaufen" muss.


Wer sich einmal auf ein solches Gespräch einlässt, der wird die Täter so schnell nicht mehr los. Über Stunden und Tage werden die Opfer bearbeitet, verwirrt, bedroht und unter Druck gesetzt. Deshalb rät die Polizei, erst gar nicht auf das Fragespiel einzugehen. Wer etwas will, der soll sich mit seinem Namen melden. Rufen Sie die angeblichen Enkel unter der ihnen bereits bekannten Rufnummer zurück. Holen Sie sich Rat bei echten Freunden oder der echten Polizei. Betrüger suchen oft in den üblichen Telefonverzeichnissen nach älter klingenden Vornamen. Wer seinen Vornamen im Telefonbuch abkürzt und seine Adresse weglässt, der verringert die Gefahr solcher betrügerischen Anrufe. Bekannte oder Verwandte kennen die Nummer ohnehin.




Weitere Meldungen