Betrügermasche "Platter Reifen"

"Guck, guck, Luft aus Reifen. Es macht psssscht", erklärt gestern Nachmittag ein Unbekannter einer verdutzten Autofahrerin in Hemer.

© Pixabay / Symbolbild

Als die Frau nach Hause kommt, laufen gleichzeitig zwei Männer über ihre Einfahrt an der Ihmerter Straße. Sie steigt aus, schließt die Autotür und schon steht einer der Fremden neben ihr. Er beugt sich zu ihrem Reifen herunter und fordert sie auf, zu gucken. Tut sie - aber einen Platten hat ihr Auto nicht. In der Zeit läuft der Fremde bereits weg. Der zweite Mann ist auch nicht mehr da - UND: ihre Handtasche auf dem Beifahrersitz auch nicht. Die Frau ruft also die Polizei - aber auch die kann die Diebe nicht finden. Immerhin gibt es aber eine Täterbeschreibung, denn einem Zeugen waren die Männer aufgefallen.


Beschreibungen der beiden Fremden:

Beide Männer hatten dunkle Haare und Vollbärte. Sie trugen blaue Einwegmasken und dunkle Hosen. Der Mann, der sich zum Reifen herunter beugte, dürfte um die 40 Jahre alt und ca. 1,60 bis 1,65 Meter groß sein. Er hat eine schmächtige Statur und dunkle Augen. Er trug eine glänzende, natogrüne Jacke oder Pullover, einen Stoffbeutel in der Hand und ein Tattoo am linken Unterarm.


Hinweise der Polizei zu der Masche "Platter Reifen":

Die Masche ist deutschlandweit bekannt. Sie wird aber selten vor der Haustür der Betroffenen praktiziert, sondern eher bei der Rast an der Autobahn, am Touristen-Aussichtspunkt, in Parkhäusern oder am Rand belebter Straßen. Die Täter nutzen den Überraschungseffekt. Sie beobachten im Team zu Zweit oder Dritt Autofahrer, die irgendwo kurz anhalten. Einer der Täter tritt scheinbar spontan auf den Fahrer/die Fahrerin zu und macht sie auf einen angeblich platten Reifen aufmerksam. Oder er behauptet, er/sie habe einen Unfall verursacht. In diesem Moment sind die meisten Opfer so überrascht, dass sie nicht bemerken, wie der Komplize eine Fahrzeugtür öffnet und Wertsachen aus dem Auto nimmt. So überraschend die Täter auftauchen, so schnell sind sie auch wieder abgetaucht. Deshalb Vorsicht. Der hilfsbereite Passant könnte ein Wolf im Schafspelz sein. Besser erst abschließen, dann den Reifen prüfen!


Die Polizei fragt nun, wer die beiden Männer noch gesehen hat. Hinweise bitte unter Telefon 9099-0.

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