Grüne im MK fordern Transparenz und Konsequenzen
Die Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Märkischen Kreis hat nach den jüngsten Enthüllungen über Tierschutzverstöße in einem Schweinezuchtbetrieb in Halver-Hohenplanken umfassende Aufklärung gefordert. Die Tierschutzorganisation ANINOVA hatte im Oktober schwerwiegende Zustände in dem Betrieb dokumentiert. Die Aufnahmen zeigten verletzte und verendete Tiere, massive Hygienemängel und Schweine mit offenen, unbehandelten Wunden.
"Die Bilder sind entsetzlich – sie zeigen ein massives Versagen beim Tierschutz. Es ist unsere Pflicht, zu klären, wie es so weit kommen konnte." – Marjan Eggers, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag.
Kritik an Veterinäramt und Kontrollsystem
Laut Medienberichten war das Veterinäramt über die schlechten Haltungsbedingungen informiert und hatte dem Betrieb bereits Auflagen erteilt. Diese seien bei späteren Nachkontrollen als erfüllt bewertet worden. Dennoch kritisieren die Grünen, dass die Missstände nicht früher abgestellt wurden.
"Wenn trotz wiederholter Kontrollen Tiere weiter so leiden müssen, stimmt etwas im System nicht." – Paolino Barone, Co-Vorsitzender der Grünen-Fraktion.
Die Grünen fordern daher eine umfassende Überprüfung der Kontrollpraxis des Veterinäramts. In einer offiziellen Anfrage an Landrat Ralf Schwarzkopf verlangen sie Auskunft über die Häufigkeit und Ergebnisse der bisherigen Kontrollen, festgestellte Mängel, verhängte Auflagen und die Gründe, warum bislang kein Tierhalteverbot ausgesprochen wurde. Zudem soll geklärt werden, wie viele landwirtschaftliche Betriebe im Märkischen Kreis in den letzten Jahren kontrolliert wurden und wie das Veterinäramt personell ausgestattet ist.
Zusammenarbeit mit Ortsverband der Grünen in Halver
Die Anfrage wurde in enger Abstimmung mit dem Ortsverband der Grünen in Halver formuliert. Die Politiker fordern vom Kreis volle Transparenz und eine Überprüfung der Kontrollpraxis, um das Vertrauen in den Tierschutz wiederherzustellen. Auch die Staatsanwaltschaft Dortmund hat Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aufgenommen.